Massenartikel Wallbox? Markt für private Ladestationen wächst

Inhaltsverzeichnis

Die Essener RWE-Tochter Innogy hat nach eigenen Angaben weltweit bereits rund 32.000 Ladestationen installiert, davon rund 16.000 in Privathaushalten. Das Unternehmen rechnet wegen der steuerlichen Vergünstigungen, staatlicher Förderprämien und zahlreicher neuer E-Auto-Modelle mit einem schnellen Wachstum, will sich aber nicht auf konkrete Planzahlen für Wallboxen festlegen lassen. „Wir können unsere Produktion beliebig hochfahren“, versichert Sprecherin Julika Gang.

Nur ein paar Prozent

Laut Branchenverband BDEW steigt der Brutto-Strombedarf um vier bis fünf Prozent, wenn im Jahr 2030 rund 10 Millionen E-Autos über deutsche Straßen rollen sollten. Das Problem sind eher die für den frühen Abend erwartbaren Belastungsspitzen in Wohngebieten, wenn die Pendler am Feierabend alle gleichzeitig neuen Strom wollen. Hier müsse eine smarte Steuerung der Ladevorgänge samt Verlegung in die Nacht das Gesamtnetz entlasten, sagen Experten der Energiewirtschaft. Das wird vor allem dann zu einer Herausforderung, wenn die konventionelle Stromerzeugung drastisch heruntergefahren wird.

Üppig, aber machbar

Trotzdem bleiben noch Milliarden-Investitionen für den Netzausbau übrig. Eon geht für sein Netzgebiet mit insgesamt 6,5 Millionen Autos von rund 2,5 Milliarden Euro zusätzlichem Investionsbedarf bis zum Jahr 2045 aus. Das mag auf den ersten Blick üppig klingen, doch angesichts der zu erwartenden Einnahmen kann die Branche das locker stemmen. Innerhalb der nächsten rund zehn Jahre decke das Bestandsnetz den Strombedarf der zu erwartenden E-Autos ohnehin noch, hat Eon-Vorstand Thomas König kürzlich erklärt. Anders ausgedrückt: Eine Überforderung der Stromnetze ist aus Sicht von Eon nicht zu erwarten. Zumindest das steht einem Massenphänomen "E-Auto" also nicht im Weg. (mfz)