Mazdas Diesel-Schwingungstilger

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Gut möglich, dass solche Dämpfer auch in Verbrennungsmotoren eingebaut werden, die künftig die Vorteile von Otto- mit denen von Dieselmotoren vereinen sollen. Vielleicht sind sie gar ein Hinweis auf Mazdas Pläne. Man kann sich vorstellen (zugeben würde Mazda das wohl auch nicht), dass bereits die aktuellen Dieselmotoren von Mazda ohne Dämpfer prinzipiell etwas lauter nageln, denn sie bringen erstmals ein Element der homogenen Verbrennung („PCCI, premixed charge compression ignition“) in Serie: Um Kraftstoff und Luft die Chance zu geben, sich vor der Verbrennung stärker zu durchmischen, arbeiten sie mit niedriger Verdichtung und nehmen einen kontrollierten Zündverzug inkauf.

Kontrollierter Verzug

Dass jener die Verbrennung aber noch heftiger knallen lässt, ist ein bekanntes Phänomen, gut hörbar in kaltgestarteten Dieselmotoren. Maximilian Patrick Brauer schreibt zum Thema homogene Verbrennung „In Hinblick auf eine mögliche Anwendung in Diesel-Pkw ist das erhöhte Verbrennungsgeräusch … der größte Nachteil des Verfahrens“ (Maximilian Patrick Brauer, Schadstoffverhalten und Lastgrenze der vorgemischten Dieselverbrennung, Dissertation, Magdeburg 2010).

Das PCCI-Brennverfahren mit vorgemischter, homogener Ladung und Kompressionszündung ist bei Mazda bereits in der Pipeline. Spätestens, wenn es die Ingenieure mit weiter gesteigerten Anforderungen an den Umgang mit sehr plötzlichen und dadurch für den Hörer lästigen Schallereignissen bei der Verbrennung konfrontiert, könnten sie auf die Dämpfer zurückkommen. Denn in solchen Motoren dürften sie prinzipbedingt nicht mehr so intensiv mit Mehrfacheinspritzung tricksen können ohne die erhofften Effekte der PCCI zu stören. Vor diesem Hintergrund ist die Erfindung der Dämpfer also möglicherweise sogar Teil eines größeren Ganzen und ihr Einsatz im Dieselmotor nur eine Art Versuchslauf in der Serie. (fpi)