Billion Dollar Model

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Im Stand überrascht der Vierzylinder mit einer leicht „dieseligen“ Klangkulisse, ansonsten brummt er gut gedämmt, ohne akustische Highlights im Hintergrund vor sich hin. Soundmäßig also eher "Naja", bei der Kraftentfaltung dagegen "Aha": Nach einer Gedenksekunde liegen 350 Nm maximales Drehmoment an, die Kurve erstreckt sich von 1200 bis 4000/min. In 7,4 Sekunden geht es auf Tempo 100, das T-Modell ist nur ein Hauch langsamer. Erst bei 233 km/h ist Schluss, was auch für deutsche Autobahnen ausreichen sollte. Viel wichtiger ist im Alltag das Gefühl, stets mehr als ausreichend Leistung zu haben. Dazu passt auch die Siebengangautomatik, die sehr unauffällig schaltet.

Weiche Airmatic

E-Klasse-Fahrer haben ab Mitte April 2013 die Wahl zwischen vier Fahrwerken. Die Basisversion und die Elegance-Linie weisen ein so genanntes "Direct Control"-Fahrwerk mit selektivem Dämpfungssystem auf, in der Avantgarde-Linie ist es um 15 Millimeter tiefer gelegt. Nummer drei ist ein Sportfahrwerk mit Tieferlegung, die V8-Modelle bekommen serienmäßig eine Luftfederung. Der Testwagen war mit dem Avantgarde-Fahrwerk bestückt. Es bietet in den meisten Fällen einen guten Komfort, grobe Querfugen werden jedoch spürbar weitergereicht. Mit der Luftfederung "Airmatic" rollt die E-Klasse deutlich weicher ab, dennoch ist die gefühlte Verbesserung nicht so groß, dass der üppige Aufpreis von 2.023 Euro gerechtfertigt wäre.

Unterstützung

Die wichtigsten Assistenzsysteme hat Mercedes in einem Paket für 2677 Euro zusammengeschnürt. Inklusive sind hier ein Tempomat mit Abstandsregelung und der Fähigkeit zum teilautonomen Staufolgefahren, aber auch Helferlein zur Spurhaltung und Vermeidung des toten Winkels. Ebenfalls mit an Bord ist ein Bremsassistent, der auch Querverkehr sowie Fußgänger erkennt und die Bremsung des Fahrers verstärkt. Bei der Sichtung von Fußgängern kann die E-Klasse sogar bis zu einem Tempo von 50 km/h von selbst bis zum Stand bremsen.

Unverständlich bleibt die Tatsache, warum Mercedes einige weitere Systeme enorm verteuert. So kostet der Fernlicht-Assistent Plus, der andere Fahrzeuge im Fernlichtkegel ausblendet, zwar nur 119 Euro, es gibt ihn aber nur zusammen mit den LED-Scheinwerfern. Macht insgesamt 1845 Euro. Richtig üppig wird es bei der Verkehrszeichenerkennung: Sie gibt es nur mit dem schon per se heftig eingepreistem Comand-Navigationssystem.

Große Geldbeutel gefragt

Überhaupt lässt sich die Ausstattung der E-Klasse stark in die Höhe treiben, der 76-seitigen Preisliste sei Dank. Die Basisversion der E 250 Limousine steht für 46.275 Euro beim Händler, das ist auf den ersten Blick mehr als bislang. Wenn man aber die bislang nicht serienmäßige Automatik zum alten E 250 hinzurechnet, war dieser sogar knapp 800 Euro teurer. Was ist noch im Preis inklusive? Neben dem klassischen Stern auf der Haube unter anderem Tempomat, 16-Zoll-Alus mit 225er-Bereifung, elektrisch einstellbare Vordersitze, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Teil-LED-Scheinwerfer und ein CD-Radio mit USB-Schnittstelle. (imp)