Mighty Mini

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Als die Rennleitung die Sensation verkündete, gab es kein Halten mehr, vor allem in Großbritannien überschlugen sich die Medien vor Begeisterung: David hatte Goliath besiegt. Der Erfinder des Minis, Sir Alec Issigonis und die BMC-Geschäftsleitung flogen nach Monte Carlo, um an der Siegesfeier teilzunehmen. Hopkirk bekam die Trophäe von Fürstin Gracia Patricia, zuvor bekannt als Schauspielerin Grace Kelly, überreicht, Glückwünsche von überall erreichten ihn. Auch eine Autogrammkarte der Beatles, selbst bekennende Mini-Fans, war darunter mit dem Text: „Nun bist du einer von uns, Paddy.“

John Cooper entdeckte das Talent des Kleinen

Dieser Sieg 1964 war entscheidend für die zukünftige Karriere des Minis. Sicher war es zuvor Formel 1-Rennstallbesitzer John Cooper gewesen, der das sportliche Talent des 1959 erschienen Winzlings erkannt hatte. Er bohrte den Motor auf und spendierte ihm bessere Bremsen, auch wenn sein Freund Issigonis zunächst dagegen war, dass sein Volksauto Rennen fahren sollte. Doch Cooper überzeugte die BMC-Firmenleitung, eine Serie von 1000 Mini Cooper aufzulegen. Nachdem sie rasch ausverkauft und sich die ersten Erfolge auf Rundkursen einstellten, beschloss man, die Cooper weiter zu bauen und sogar werksseitig für Rennen einzusetzen.

Der vierte Monte-Sieg wurde dem Mini geklaut

Dem Sieg bei der Rallye Monte Carlo 1964 sollten noch zwei weitere folgen. Im nächsten Jahr war es Timo Mäkinen, der mit dem inzwischen auf 1275 Kubikzentimeter gewachsenen Motor gewann, doch die Rallye Monte Carlo 1966 sollte zur Farce werden. Erneut war Mäkinen der schnellste Fahrer, gefolgt von Hopkirk, ebenfalls in einem Mini, und Roger Clark in einem Ford Cortina. Doch dann disqualifizierte die französische Rennleitung alle drei Autos, die Minis wegen angeblich nicht zugelassener Scheinwerfer – dabei handelte es sich nachweislich um die Serien-Lampen. Stattdessen wurde ein französischer Citroën zum Sieger erklärt. Doch das stachelte das BMC-Team nur umso mehr an und 1967 gewann Rauno Aaltonen im Mini die Rallye Monte Carlo.

Der Mini Cooper fuhr in seiner Karriere viele Siege auf Rallyes und der Rundstrecke ein, doch es war der erste Monte-Sieg 1964, der den Rennzwerg auf einen Schlag weltberühmt machte. Bis heute wird der „Classic“ Mini, der 41 Jahre lang gebaut wurde, unweigerlich mit seinen Siegen auf der damals bedeutendsten Rallye der Welt in Verbindung gebracht. Herzlichen Glückwunsch zum 50. Jahrestag des legendären Sieges an Paddy Hopkirk und den größten kleinen Wagen der Welt! (fpi)