Mini One D: Wie sparsam ist der 90-PS-Diesel?

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Kein Raumwunder

Wer viel Platz benötigt, wird ihn im Mini One D definitiv nicht finden. Auf der Rücksitzbank fühlen sich bestenfalls Kinder wohl, die Beinfreiheit für Erwachsene tendiert gegen Null, womit der kleine Engländer eher als 2+2-Sitzer anzusehen ist. Gewiss, wer viel transportiert, wird sich ohnehin bei den Vans oder kompakten Kombis umsehen, trotzdem hätten wir im Mini gerne mehr Kofferraum als die mickrigen 160 bis 680 Liter. Wie es bei einem Kleinwagen auch geht, zeigt die brandneue Konkurrenz aus Ingolstadt: In den Audi A1 passen zwischen 270 und 920 Liter Gepäck. Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die schmale Frontscheibe: Groß gewachsene Fahrer müssen beim Blick zur Ampel ihren Kopf stark zur Seite neigen.

Kräftiger Europäer unter der Haube

Im Herzen ist der Mini One D ein waschechter Europäer und das ist durchaus wörtlich zu nehmen. Der Hersteller ist deutsch, die Fertigung erfolgt in England, während der Motor aus Frankreich stammt. Der Motor mit einem Hubraum von 1560 Kubikzentimetern und einer Leistung von 90 PS stammt von Peugeot und verrichtet auch im 207 seinen Dienst. Im Mini präsentiert sich der Selbstzünder dank eines maximalen Drehmoments von 215 Nm bei 1750 Touren angenehm elastisch, der Griff zur präzisen Schaltung mit ihren etwas langen Wegen ist nur selten nötig. Einzig das Einlegen des Rückwärtsgangs erfordert bisweilen behutsame Finger und etwas Geduld. Auf der Autobahn bleibt der kleine Diesel zurückhaltend, eine leicht brummige Note dringt an die Ohren der Insassen.

Flott ums Eck

Dem Mini zu Ehren gereicht sein Fahrwerk: Auf kurvigen Landstraßen spielt der Kleine die Vorzüge seiner aufwendigen Achskonstruktion aus und fegt zwar recht straff, aber unglaublich zackig in die Richtung, welche der Fahrer mit dem griffigen Volant vorgibt. Schnell fühlt man sich wie Michael Caine alias Charlie, der 1969 im Turiner Verkehrsgetümmel Millionen abstaubt, dem Mini sei Dank. Auch mit unserem Testkandidaten hätte Charlie gute Chancen gehabt, sich abzusetzen. Für ein Plus an Reichweite sorgen unter anderem eine Schaltpunktanzeige und eine Start-Stopp-Automatik. Bisweilen ist es faszinierend, die wie angeklebt wirkende Tanknadel zu beobachten. Während unserer Fahrten genehmigte sich der Common-Rail-Selbstzünder im Schnitt 5,6 Liter. Damit ist der Kleine zwar sparsam, aber doch deutlich von der Werksangabe (3,9 l/100 km) entfernt.