Mitfahrbericht: Ford Mustang Mach-E

Seite 2: Vorstellung Ford Mustang Mach-E

Inhaltsverzeichnis

Bei der normalen Variante sind zwischen den Achsen 288 Akkuzellen mit 75 kWh verbaut, die im WLTP eine Reichweite von 450 Kilometern bringen sollen. Ein größeres Akkupaket mit 376 Zellen und 99 kWh soll einen Radius von 600 Kilometern ermöglichen. Die maximale Ladeleistung des Mach-E liegt bei 150 kW. Mit dem kleinen Akkupaket soll das Basismodell in 40 Minuten zu 80 Prozent geladen sein, die Modelle mit höherer Kapazität brauchen dazu länger. An 150 kW sollen so für jedes Mach-E-Modell maximal 93 Kilometer in zehn Minuten drin sein. Alternativ kann an der Steckdose geladen werden. Ford verweist zudem auf sein Ladenetzwerk FordPass Charging mit über 125.000 Ladestationen in 21 europäischen Ländern, das mit dem Verkauf des Mach-E zur Verfügung stehen soll.

Taschencomputer statt Zündschlüssel

Das Einsteigen ist ungewohnt, denn Ford hat klassische Türgriffe einfach weggelassen, die Türen öffnen auf Anforderung übers Smartphone. Auch den Zündschlüssel soll der Taschencomputer ersetzen. Die Probefahrt im beklebten Vorserienwagen ist typisch E-Auto: imposant aus dem Stand. Man wird wie erwartet nachdrücklich in den Sitz gepresst. Die Fahrdynamik-Demonstration durch diverse Pylonen-Schikanen soll zeigen, wie leicht sich die mehr als 2,2 Tonnen Leergewicht dank des niedrigen Schwerpunkts anfühlen. Um das hohe Gewicht zu kaschieren, sollen die adaptiven Dämpfer mit elektromagnetisch schaltbarer Viskosität („Magnetic-Ride“) im Topmodell Mach-E GT Performance einzeln angesteuert werden.

Die drei Fahrprogramme für komfortable Fahrt, engagiertes Cruisen oder die wilde Hatz wirken dabei nicht auf die Dämpfer, sondern nur auf Gasannahme, Lenkung und Motorklang. Entsprechend passt sich auch der Motorklang an, in den den beiden dynamischen Modi fühlt man sich wie in einem Düsenjet, sobald der künstliche Klang über die Sound-Anlage eingespielt wird.

Ford erwartet keinen Elektro-Boom

Einen Elektro-Boom erwartet Ford nicht. „Wir rechnen in Europa bis zum Jahre 2025 mit einem Elektroanteil von 14 Prozent“, sagt Ted Cannis, bei Ford für die Elektroantriebe verantwortlich, „in den USA werden es rund acht Prozent sein.“ Immerhin will die Ford Motor Company innerhalb der nächsten drei Jahre elf Milliarden Dollar in die Elektrifizierung stecken. Der Mustang Mach-E werde ab dem ersten Fahrzeug Geld verdienen, sagte Ford-Chef Jim Hackett dem Fernsehsender Bloomberg TV am Montag (18. Nov. 2019). Der künftige Konkurrente Tesla hingegen hat das Ziel einer rentablen Produktion seit seinem Bestehen noch nicht erreicht.

Vertrieben wird der Ford Mustang Mach-E europaweit bei 350 Händlern, nur in kleinen Ländern wie der Schweiz oder Norwegen sollen alle Ford-Händler beliefert werden. Der Basispreis des Mustang Mach-E liegt bei 46.900 Euro. Eine „First Edition“ mit 248 kW wird mit Allradantrieb, 99 kWh-Batterie, 19-Zoll-Radsatz, Panoramadach in „Atoll-Blau Metallic“ angeboten. (fpi)