Akkutechnik: Neue Batterien in Entwicklung

Inhaltsverzeichnis

Der Preis für ein flüssigkeitsgekühltes Batteriesystem ist hoch und verkompliziert das vermeintlich simpel aufgebaute Elektroauto. Insgesamt ist es keineswegs trivial: Ein Audi e-tron (Test) etwa bekommt vier getrennt regelbare Kühl- und Heizkreisläufe. Das Batteriesystem inklusive Temperatur- und Spannungsmanagement, Ladegerät sowie Gleich- und der Wechselrichter bilden eine aufwendige und kostspielige Kombination. Einfach bleibt da nur noch der Motor.

Priorität hat die Kostensenkung

Es geht bei allen kommenden Batterieentwicklungen nicht in erster Linie darum, die größtmögliche Kapazität in einem Fahrzeug unterzubringen, sondern um Kostensenkung bei akzeptierter Reichweite. Bis 2025 werden die meisten Elektroautos evolutionär verbesserte Zellen mit wenig Kobalt haben, und die Systeme werden enger gepackt und flüssigkeitsgekühlt sein.

Das Unwort von der Wunderbatterie, meistens von den Gegnern des Elektroautos mit ironisch-spöttischem Unterton gebraucht, weicht der Realität. Beispiel Feststoff-Elektrolyt-Batterie: Sie ist besonders sicher und hat eine hohe Energiedichte. Außerdem erwarten die Unternehmen einen geringeren Stromverbrauch bei der Produktion. Selbst Forscher zweifeln aber an einem Serieneinsatz vor der zweiten Hälfte des nächsten Jahrzehnts. Probleme wie etwa die geringe Leitfähigkeit des Elektrolyten müssen erst im Labor beseitigt werden, bevor an die Massenproduktion gedacht werden kann. Währenddessen bleibt die konventionelle Lithium-NCM-Konkurrenz nicht stehen und wird wegen der Skaleneffekte hoffentlich billiger.

Preise müssen sinken

Der begrenzende Faktor bei der Traktionsbatterie des Elektroautos ist das Geld. Ein Hyundai Kona EV kostet mit 64 kWh-Akku, in mittlerer Ausstattung und mit Wärmepumpe ab 42.500 Euro. Einzige Extras sind das Schiebedach (600 Euro) und die Wunschfarbe (590 Euro). Berücksichtigt man die E-Prämie von 4000 Euro, ergibt sich also ein Endpreis, der inklusive Überführung und Zulassung bei knapp 40.000 Euro liegt. Das schmaler ausgestattete Basismodell wird für deutlich unter 20.000 Euro gehandelt. Die Preise müssen also weiter sinken, wenn das Elektroauto nicht nur für Strombegeisterte konkurrenzfähig werden will. (mfz)