Neues von der Insel

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Zwar sind die Gangwechsel durchaus wahrnehmbar, aber das Getriebe wählt zielsicher die richtigen Stufen. Besonderheit: Eine "Skip-Shift"-Funktion erlaubt das Überspringen von Gängen beim Herunterschalten oder starkem Abbremsen. Das bedeutet in der Praxis, dass ein Wechsel vom neunten in den fünften Gang möglich ist. Abzuwarten bleibt, wie die angebliche Super-Automatik auf der Autobahn agiert. Und wo ist das Ende der Fahnenstange in Sachen Gänge erreicht? Wir fragen ZF, dort heißt es, ab zehn Gängen wäre ein weiterer Fortschritt kaum mehr messbar.

Leise auf die Pirsch mit dem E-Landy

Wohl am ungewöhnlichsten ist der dritte Proband auf unserer Erkundungstour, der Land Rover Defender Electric Drive. Ja, Sie lesen richtig, jenes Urviech, das im Kern schon über 60 Jahre alt ist, wird kurz vor der Rente noch zum Elektroauto. Doch Traditionalisten müssen keine Angst haben, bis zu einem Elektro-Geländewagen aus dem Hause Land Rover werden noch mindestens einige Jahre vergehen. Die Idee zum Strom-Defender entstand, nachdem ein südafrikanischer Wildparkbetreiber einen Defender umbauen ließ. So sollten die Tiere bei den relativ kurzen Touren nicht verschreckt werden, wichtig war zudem ein schneller Antritt vorwärts wie rückwärts. Auf diesem Fahrzeug bauen die derzeit sieben Prototypen auf. Sie verfügen über einen luftgekühlten Elektromotor mit 70 Kilowatt respektive 95 PS sowie 330 Nm Drehmoment. Dank eines 300-Volt-Lithium-Ionen-Akkus mit einer Kapazität von 27 Kilowattstunden soll auf der Straße eine Reichweite von rund 80 Kilometer möglich sein. Im Gelände beträgt die Akku-Reichweite aufgrund der geringeren Geschwindigkeit laut Hersteller bis zu acht Stunden. Ein sieben Kilowatt starkes Ladegerät erledigt die Strombetankung in vier Stunden, während mit einem mobilen Drei-Kilowatt-Ladegerät rund zehn Stunden benötigt werden. Soweit die Theorie. Und wie fährt sich so etwas?

Wie fährt ein Elektro-Geländewagen?

Zündschlüssel umdrehen. Ein Blick auf die Ladeanzeige. Getriebewählhebel auf D. Die kastige Geländewagen-Legende setzt sich recht behäbig in Bewegung, am großen Lenkrad will ordentlich gekurbelt werden. Nun gut, das ist beim konventionellen Defender auch nicht anders, doch hier macht der Ton die Musik. Mit lautem Surren, einer Straßenbahn nicht unähnlich, geht es voran. Überraschend fällt auch die Probe der Geländegängigkeit aus: Auf einem kleinen Offroad-Parcours zeigt der Elektro-Defender, was er kann. Das ist auch hier wieder viel mehr, als man irgendeinem Auto eigentlich zutrauen würde – ganz gleich, ob mit Verbrennungs- oder E-Maschine. Das ist nur möglich, weil sowohl die beiden Starrachsen als auch der permanente Allradantrieb unverändert vom Defender mit Verbrennungsmotor übernommen wurden. Die Wattiefe ist mit 800 Millimeter sogar besser. Wäre nicht der Auspuff der Standheizung, dann könnte der Strom-Kasten sogar bis zur Windschutzscheibe im Wasser stehen. Fest steht nach den ersten Eindrücken eines: Spaß machen die drei neuen Engländer – jeder auf seine ganz eigene Art. (fpi)