Wir waren wasserstoffgetrieben auf Berlins Straßen unterwegs

Probefahrt im Brennstoffzellenfahrzeug GM HydroGen4

Trotz der unbeantworteten Frage, wo der benötigte Wasserstoff herkommen soll, entwickeln Hersteller wie GM den Brennstoffzellenantrieb unbeirrt weiter. Wir konnten die vierte Generation des HydroGen zur Probe fahren

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Von
  • rhi
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Berlin, 1. Dezember 2008 – Die öffentliche Begeisterung für Brennstoffzellenfahrzeuge hat etwas gelitten, seit die Hersteller ihre Voraussagen über die Serienfähigkeit immer weiter nach hinten verschieben und auch dem letzten klar ist, dass die Erzeugung von Wasserstoff viel Energie kostet. An überzeugenden Konzepten, Wasserstoff in großen Mengen verfügbar zu machen – und dies möglichst aus regenerativer Energie – fehlt es noch, kein Grund freilich, das Brennstoffzellenfahrzeug in Bausch und Bogen zu verdammen. Sollte es eines Tages möglich sein, ausreichend „grünen“ Strom für den direkten elektrischen Antrieb aber auch zur Herstellung des „Energieträgers Wasserstoff“ zu erzeugen, wäre der Brennstoffzellenantrieb zumindest eine hoch interessante Ergänzung zu anderen Antriebskonzepten.

Hersteller lassen sich nicht beirren
Die meisten Experten sind sich derzeit darin einig, dass reine Elektroautos vor allem für kürzere Strecken taugen, ab etwa 400 Kilometern braucht man nach heutigem Wissensstand einen mobilen Energieträger, den das Fahrzeug mit sich führen kann. Bisher waren das vor allem Benzin oder Diesel, es könnte aber auch Wasserstoff sein, dessen Emissionen in Form von Wasserdampf vergleichsweise harmlos erscheinen. Trotz der „Wasserstofffrage“ sind also Hersteller wie GM, Daimler, Ford oder Honda weiter dabei, die Brennstoffzellentechnik voranzutreiben und die Fahrzeuge weiter zu verbessern. General Motors ist mit seinen HydroGen mittlerweile in der vierten Generation angelangt, wir hatten nun in Berlin die Gelegenheit, den „HydroGen 4“ zu fahren.

Flottenversuch in Berlin
Auch Generation 4 ist von einem Serienfahrzeug abgeleitet, das normalerweise mit einem konventionellen Antrieb unterwegs ist, dem US-SUV Chevrolet Equinox. Der HydroGen 4 ist laut GM das Ergebnis von zehn Jahren Forschung und Entwicklung im Bereich Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie, in die der Konzern mehr als eine Milliarde US-Dollar investiert hat. Über 100 HydroGen4-Prototypen sind derzeit im weltweit größten Test- und Demonstrationsprogramm namens „Project Driveway“ in der Erprobung. Zehn Fahrzeuge werden im Rahmen der „Clean Energy Partnership“ (CEP) in Berlin eingesetzt, unter anderem vom ADAC als Pannenhilfe-Fahrzeug.