Qualcomm und Renault erproben das induktive Laden

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Zu den Nachteilen stationärer induktiver Ladekonzepte zählt, dass Elektroautos damit nicht langstreckenfähig werden: Ob per Kabel oder induktiv geladen, Batterien mit mehr als 15 oder 20 kWh Energieinhalt sind aus Kosten und Gewichtsgründen kaum praktikabel. Doch Qualcomm sinniert bereits üner das induktive Laden während der Fahrt, ähnlich wie etwa der deutsche Entwicklungs­dienstleister IAV. Dafür müssten eigens "Ladestraßen" gebaut werden, auf denen das E-Auto während der Fahrt nachlädt und so mit einer kleinen Batterie längere Strecken am Stück zurücklegen kann. Während das stationäre induktive Laden – nicht nur in London – bereits Realität ist, erwartet Qualcomm diese dynamischen Ladekonzepte aber erst "auf mittlere oder lange Sicht".

Laden während der Fahrt

So lange vielen Kommunen selbst das Geld fehlt, Schlaglöcher zu flicken, ist allerdings unklar, wer kilometerweise Kupfer unter dem Asphalt verlegen kann. Auch hierfür gibt es allerdings schon Überlegungen. So müssen zum Beispiel nach Angaben der IAV die Wicklungen der Spulen nicht unbedingt aus Kupfer bestehen und die Planung von Bahntrassen- und Straßenbau lässt sich koordinieren, um bei der Erdverkabelung Geld zu sparen. Zudem genügt es, nur Teilsegmente der Strecke auszubauen – schließlich ist ja die Batterie an Bord, die während der Fahrt geladen werden kann, um dann wieder Streckensegmente ohne Induktionsspulen überbrücken zu können. Gefällstrecken kommen ebenfalls ohne Ladespulen aus, denn hier kann die Geschwindigkeit mit sehr geringem Energieaufwand gehalten werden – bei genügend starkem Gefälle kann sogar Energie rekuperiert werden. Wie das Zusammenspiel der Komponenten und weiterer Aspekte wie der gefahrenen Geschwindigkeit genau zu skalieren ist, wird man in Feldtests herausfinden müssen. (ggo)