[Update] Razzia bei Audi wegen Abgasbetrug

Die Staatsanwaltschaft München durchsucht Räume in der Audi-Zentrale in Ingolstadt. Ein Unternehmenssprecher sagte am Mittwoch, die Durchsuchung habe kurz vor der Jahrespressekonferenz mit Audi-Chef Rupert Stadler begonnen

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Razzia in der Audi-Zentrale wegen Abgasbetrug
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Von
  • dpa

Das Audi-Werk Ingolstadt

(Bild: Audi)

Die Staatsanwaltschaft München durchsucht Räume in der Audi-Zentrale in Ingolstadt. Ein Unternehmenssprecher sagte heute, die Durchsuchung habe kurz vor der Jahrespressekonferenz mit Audi-Chef Rupert Stadler begonnen.

Der Sprecher der Staatsanwaltschaft München II war heute Vormittag zunächst nicht erreichbar. Audi hatte in den USA Diesel-Autos mit illegaler Software verkauft, die niedrigere Abgaswerte angibt. Schon unmittelbar nach Bekanntwerden der Vorwürfe in den USA hatte die bayerische Justiz ein Prüfverfahren eingeleitet. Der Audi-Sprecher wollte sich zu den laufenden Ermittlungen nicht äußern.

[Update 15. März 2017, 11h20]

Mehr als 100 Polizeibeamte und Staatsanwälte haben heute Vormittag die Audi-Zentrale in Ingolstadt und das Audi-Werk Neckarsulm durchsucht. Die Aktionen der Staatsanwaltschaften München und Stuttgart stünden im Zusammenhang mit der „Diesel-Thematik“, sagte Audi-Sprecher Toni Melfi zum Auftakt der Jahrespressekonferenz des Unternehmens in Ingolstadt. Audi-Chef Rupert Stadler ging in seiner Rede zunächst nicht darauf ein.

Der Diesel-Skandal hatte das Ergebnis der Volkswagen-Tochter im vergangenen Jahr mit 1,8 Milliarden Euro belastet. Stadler sagte: „Als Konsequenz aus der Diesel-Affäre stellen wir bei Audi alles auf den Prüfstand.“ Die Aufarbeitung sei „noch lange nicht abgeschlossen“. Aber sein Unternehmen tue alles, „dass so etwas wie die Diesel-Affäre bei uns nie wieder passiert“.

Die Staatsanwaltschaft München II hat ihre Razzien mit einem Betrugsverdacht im Diesel-Skandal begründet. Derzeit gebe es aber noch keine konkreten Beschuldigten, es werde gegen Unbekannt ermittelt. Dies teilte die Behörde am Vormittag mit. Außerdem werde geprüft, ob Audi im Zusammenhang mit dem Verkauf von rund 80.000 Dieselwagen in den USA zwischen 2009 und 2015 „strafbare Werbung“ betrieben habe.

An den Durchsuchungen der Audi-Zentrale in Ingolstadt und des Audi-Werks Neckarsulm sowie an weiteren Orten nahmen mehrere Staatsanwälte und Beamte verschiedener Landeskriminalämter teil. Ein Audi-Sprecher hatte bereits zuvor gesagt, die Aktionen stünden im Zusammenhang mit der „Diesel-Thematik“.

Audi hatte in den USA Dieselautos mit einer dort illegalen Software verkauft, die niedrigere Abgaswerte angibt. Schon unmittelbar nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe hatte die bayerische Justiz ein Prüfverfahren eingeleitet. (fpi)