Report: Alte Diesel in Osteuropa gefragt

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In Rumänien waren Autos laut dem Jahresbericht 2018 des Automobilherstellerverbands ACEA zuletzt im Schnitt sogar gut 16 Jahre alt, obwohl es seit langem Geldprämien fürs Verschrotten gibt. Nicht viel besser sah es mit über 14 Jahren in Tschechien, mehr als 13 Jahren in Polen und gut 14 Jahren in Kroatien aus. Zum Vergleich: In Deutschland sind die Autos im Schnitt mit gut neun Jahren deutlich jünger.

Kritik von Umweltverbänden und der EU

Umweltorganisationen sind über die Entwicklung empört. „Süd- und Mittelosteuropa darf nicht zur Müllhalde alter, nicht mehr benötigter und dreckiger, die Luft verschmutzender Produkte werden“, sagte Jan Pinos von der Regenbogen-Bewegung (Hnuti Duha) in Prag. Leider hinke das Umweltbewusstsein in der Region hinterher. Das Auto sei für viele ein Statussymbol – je größer, umso besser. Im vergangenen Jahr hatte schon EU-Industriekommissarin Elzbieta Bienkowska, dass Diesel, die maximal die Abgasnorm Euro 5 erfüllen, vor einem Export umgerüstet werden müssten. Die spannende Frage, wer die im Verhältnis zum Restwert enormen Kosten übernehmen soll, ließ die Industriekommissarin offen.

Alternative Antriebe legen zu

Ein Blick in die Statistik der deutschen Neuzulassungen des vergangenen Jahres zeigt, dass Neuwagenkäufer zunehmend auf der Suche nach einer Alternative zum Dieselmotor sind, dieser aber noch lange nicht abgeschrieben werden sollte. 2017 wurden hierzulande 1.336.776 Neuwagen mit Diesel zugelassen, 2018 waren es mit 1.111.130 allerdings 16,9 Prozent weniger. Zugleich stieg die Zahl der Neuzulassungen mit Elektro-, Hybrid- oder Gasantrieb von 147.290 auf 213.229.

(mit Material der dpa) (mfz)