Schnell-Ladesäulen von Porsche

Inhaltsverzeichnis

Die 350 kW-Säulen erfüllen alle Vorgaben der Ladesäulenverordnung. Sie sind unter anderem voll abwärtskompatibel und öffentlich zugänglich – ein Hyundai Ioniq electric und ein Volkswagen e-Golf können hier mit dem genormten CCS-Standard jederzeit Strom ziehen. Die aktuelle ISO15118 sieht außerdem die grundsätzliche Fähigkeit zu „Plug and Charge“ vor. Ein Fahrer müsste lediglich das Kabel anschließen, die Authentifizierung (siehe Tesla) und die Abrechnung würden automatisch erfolgen. Ein Vorgang, der hoffentlich bald allgemeine Realität wird.

Verkauf im freien Markt

Porsche ist mit der Lösung fürs High Power Charging der zweite Hersteller nach Tesla, der selbst Infrastruktur entwickelt und produziert. Der erste Kunde sind die Porsche Zentren. Und sicher werden die Ladeparks auch auf dem freien Markt angeboten werden, also zum Beispiel für das HPC-Konsortium oder das EU-Projekt Ultra-E, bei dem die wichtigsten Verkehrskorridore auf dem Kontinent elektrifiziert werden sollen.

Unterdessen beginnt auch bei den Mineralölkonzernen eine Öffnung für die Idee, auf dem Gelände der Tankstellen Schnellladesäulen zu errichten. Die Lage der Tankstellen ist häufig wertvoll, und wenn die Standzeiten stark verkürzt werden, findet genug Umsatz in den Shops statt. BP und Shell sind jetzt potenzielle Kunden von Porsche. Mit der Just-do-it-Haltung in der Ladesäulenentwicklung macht Porsche ein deutliches Statement – im Vergleich zum Wettbewerb, aber auch im Volkswagen-Konzern. Vorsprung durch Infrastruktur-Technik kommt zurzeit aus Weissach, nicht aus Ingolstadt.

(mfz)