Skodas Bestseller soll nobler werden und noch etwas mehr Platz bieten

Octavia Nummer drei

Nun wurde es langsam aber auch Zeit: Skoda stellt nach knapp neun Jahren einen neuen Octavia vor. Formal knüpft er am Vorgänger und am neuen Rapid an. Nach einem kurzen Überblick gestern wollen wir hier vorstellen, was er technisch zu bieten hat

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Skoda-Chefdesigner Jozef Kabaň erklärt das Design des neuen Octavia. Die Front ähnelt stark der Vorderansicht des Rapid 33 Bilder
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Von
  • Martin Franz
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Mladá Boleslav (Tschechien), 12. Dezember 2012 – Nun wurde es langsam aber auch Zeit: Skoda stellt nach knapp neun Jahren einen neuen Octavia vor. Formal knüpft er am Vorgänger und am neuen Rapid an. Nach einem kurzen Überblick gestern wollen wir hier vorstellen, was er technisch zu bieten hat.

Gewachsen

Gegenüber dem Vorgänger wird der neue Octavia deutlich größer. Mit neun Zentimeter mehr Länge wächst der Octavia auf stattliche 4,66 Meter. Damit liegt er genau zwischen dem 4,48 Meter langen Rapid sowie dem 4,84 Meter langen Superb. Trotz gewachsener Maße ist der Kompakte bis zu 102 Kilogramm leichter als sein Vorgänger. Wie bei den Verwandten aus dem Volkswagen-Konzern halfen eine optimierte Form von diversen Blechteilen sowie hochfeste Stahlsorten beim Abspecken. Technisch basiert der Octavia III auf dem Modularen Querbaukasten (MQB), wie ihn auch Audi A3, VW Golf und Seat Leon neuerdings nutzen.

Bekannte Motoren…

Die Motoren sind keine Überraschung. Offiziell hat Skoda den 1.6 TDI mit 110 PS und den 1.8 TSI mit 180 PS angekündigt. Das restliche Motorenangebot ist aber nicht schwer zu erraten. Basisbenziner wird der 1.2 TSI mit 86 PS, darüber rangiert der 1.2 TSI mit 105 PS. Offen ist noch, ob der 1,4 TSI mit 122 PS oder, dann mit Zylinderabschaltung, 140 PS kommt. Fest steht, dass auch der überarbeitete 2.0 TDI mit 150 PS angeboten wird – im Vorgänger eine der beliebtesten Varianten. Auch mit einer CNG-Version und einem sportlichen RS ist fest zu rechnen. Spannend ist auch die geplante Greenline-Ausführung, die nur 3,4 l/100 km im NEFZ verbrauchen soll. Das wären nur 0,2 l/100 km mehr, als VW für den neuen Golf BlueMotion verspricht, der im Sommer in den Handel kommen soll. Basis ist in beiden Fällen der 1,6 TDI mit 110 PS.

... und Assistenten

Aber nicht nur die Motoren, auch die elektronischen Assistenten übernimmt der Octavia von den Kollegen. Nun gibt es auch bei Skoda einen Abstandstempomaten, einen aktiven Spurhalteassistenten, einen Müdigkeitswarner und die Multikollisionsbremse. Damit der Superb neben dem neuen Octavia nicht gar zu alt ausschaut, wird er all diese Dinge mit dem für Sommer 2013 geplanten Facelift wohl auch bekommen. Einer der ausgestellten Octavia hatte ein Soundsystem vom deutschen Hersteller Canton eingebaut, was hohe Erwartungen an die Klangqualität weckt. Ganz nebenbei: Das System von Canton taucht derzeit in keiner Preisliste von Golf, A3 oder Leon auf.

Ideen fürs Gepäckabteil

Für den Kofferraum des Octavia gibt es einige gute Ideen. Der Boden des Kofferraums lässt sich umdrehen. Eine Seite ist mit Teppich bezogen, die andere ist aus Kunststoff, der sich natürlich leichter reinigen lässt. Der Teppich wirkt aber ebenfalls eher robust als nobel – im Kofferraum ganz sicher kein Fehler. Nur auf der Teppich-Seite lässt sich eine weitere Idee benutzen. Ein per Klettband auf dem Teppich haftender Winkel soll helfen etwa eine Aktentasche an ihrem Platz zu halten. Der Kofferraum fasst nun 590 bis 1580 Liter und hat damit schon fast Kombi-Dimensionen. Auch der Beifahrersitz lässt sich umklappen. So passen bis zu 2,74 Meter lange Gegenstände in den Wagen.

Kombi kommt

Der überwiegende Teil der deutschen Käufer wird wahrscheinlich wieder zum Kombi greifen, der spätestens auf dem Genfer Autosalon im März stehen wird. Er bekommt nochmals mehr Platz als der Vorgänger und dürfte damit dem Superb das Leben deutlich schwerer machen. Zu den Preisen hat sich Skoda noch nicht geäußert. Zwar soll der Octavia etwas höher positioniert werden, schon um dem Rapid etwas Luft zu verschaffen, doch die fair kalkulierten Preise haben am bisherigen Erfolg des Tschechen großen Anteil. Wir rechnen damit, dass der Octavia wieder etwas günstiger als der VW Golf wird. Den gibt es derzeit ab 16.975 Euro.