Leichtfertig

Studie: Touratech BMW R 1200 GS Rambler

Die BMW R 1200 GS hat ein Manko: Sie ist etwas schwer. Daran haben Touratech und BMW gearbeitet. Gemeinsam stellen sie eine Studie vor, die mit knapp 200 Kilogramm deutlich leichter ist als das Serienmodell. Hat die Enduro eine Chance, gebaut zu werden?

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BMW, Zweirad 15 Bilder
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  • iga
Inhaltsverzeichnis

Die BMW R 1200 GS ist das meistverkaufte Motorrad in Deutschland, doch ein Manko kreidet ihr so mancher an: Ihr hohes Gewicht. Dem will die Firma Touratech in Zusammenarbeit mit BMW abgeholfen haben. Die Lösung heißt Rambler (auf Deutsch: Wanderer) und soll 199 Kilogramm wiegen. Vorerst ist es nur ein Prototyp, aber die Hoffnung auf eine Serienherstellung scheint berechtigt.

Bereits 2005 präsentierte BMW mit der HP2 eine radikal erleichterte Boxer-Enduro, die vollgetankt nur 198 kg auf die Waage brachte. Die Offroad-Fans waren begeistert über das spartanische Gefährt, dessen Rahmen tatsächlich aus dem Werks-Rallye-Motorrad für die Paris-Dakar stammte, zuckten allerdings vor dem heftigen Preis von 16.000 Euro zurück. Es wurden nicht einmal 3000 Stück der hochbeinigen, 105 PS starken BMW HP2 Enduro auf Basis der luftgekühlten R 1200 GS verkauft, aber die seltenen Exemplare werden bis heute fast zum Neupreis gehandelt, manche sogar darüber.

Erbe der begehrten BMW HP2 Enduro

Die aktuelle Serien-GS hat zwar mit 125 PS ordentlich Power, wiegt aber auch fast fünf Zentner. Wer im Gelände fahren will, ist dankbar für jedes Kilogramm weniger. Genau da setzt eine Idee an, die vor zwei Jahren bei einem Gespräch zwischen Touratech-Boss Herbert Schwarz und der Geschäftsführung von BMW Motorrad aufkam. Warum nicht auf Basis der wassergekühlten R 1200 GS eine Nachfolgerin der HP2 Enduro bauen? Man war sich schnell einig, dass Touratech das Projekt „Rambler“ in Angriff nehmen sollte. Die Vorgabe aus München war jedoch, möglichst viele Teile aus dem BMW-Programm zu benutzen. Das Motorrad sollte unter 200 Kilogramm wiegen.

Strenge Diät

Das vorgegebene Gewichtslimit machte den Entwicklern zu schaffen, immerhin sollten rund vierzig Kilogramm eingespart werden. Deshalb griff Touratech auch nicht zum Rahmen der GS, sondern wählte den des Naked Bikes R 1200 R. Sie bot den Vorteil, dass eine leichte Upside-down-Gabel das Vorderrad führte, anstatt des schweren Telelevers der GS. Genauso hielt es übrigens schon die HP2. Die Gabel stammt bei der Rambler allerdings aus der F 800 GS Adventure. Für den Geländeeinsatz musste der Stahlrahmen an einigen Stellen verstärkt werden. Doch das war noch die einfachere Aufgabe. Schwieriger war es da schon, den Tank zu entwerfen, der zwar leicht, aber auch voluminös werden sollte. Der schließlich entstandene Aluminium-Tank bunkert 16,2 Liter Sprit, hinzu kommt ein Kunststofftank mit 1,8 Litern Inhalt, in dem auch die Benzinpumpe steckt. Mit 18 Litern ist der Vorrat so nur zwei Liter kleiner als beim Serienmodell.

Viel Entwicklungsarbeit

Auch das neu entworfene Rahmenheck besteht aus Aluminium. Die Sitzbank ist durchgehend und aus einem Stück geschäumt. Für das Geländefahren muss bei einer Bank immer ein Kompromiss gefunden werden: Sie darf den Fahrer im Stehen nicht in seiner Bewegungsfreiheit einschränken, also nicht zu breit sein, andererseits soll sie auch einen gewissen Komfort im Sitzen bieten.