Synthetische Kraftstoffe: Chance oder Chimäre?

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Im Papier, dass die LBST für den VDA erstellt hat, heißt es außerdem gleich zu Beginn, dass sämtliche Transportmittel elektrifiziert werden müssten, wenn das praktikabel wäre. e-Fuels würden dort entscheidend sein, wo die Elektrifizierung kaum umsetzbar wäre.

Bei Pkw und Lkw aber ist die Elektrifizierung kein Problem, ob per Batterie, Brennstoffzelle oder durch Oberleitungen. Anders sieht es beim Flugzeug aus, bei den klassischen Passagierjets mit mehreren hundert Sitzplätzen. Sollte es irgendwann preisgünstige e-Fuels geben – die Nachfrage des Luftverkehrs wäre am größten.

Forschen für den Ernstfall

Auch Zuliefergigant Bosch setzt hinter die Überschrift einer Informationsseite über synthetische Kraftstoffe als „die nächste Revolution“ ein Fragezeichen. Und im darauffolgenden Fließtext steht, dass der Anwendungsbereich wohl eher bei Flugzeugen und Schiffen als bei Autos liegen würde.

Dennoch überprüft Bosch die e-Fuels. Dabei testet Bosch nicht nur die e-Fuels, die Benzin und Diesel exakt nachbilden. Große Hoffnung besteht zum Beispiel bei Diesel-ähnlichen Designerfuels, über die Rohemissionen von Partikeln und Stickoxiden erheblich reduziert werden könnten. Das wiederum würde die Abgasreinigungsanlagen im Pkw billiger machen.

Fazit

Es ist schlüssig und sinnvoll, e-Fuels wissenschaftlich zu erforschen und den Nutzen lebenspraktisch zu überprüfen. Fürs Auto aber werden sie, soweit das aktuell absehbar ist, keine Relevanz haben. Im Moment sind e-Fuels tatsächlich nicht mehr als ein PR-Instrument, eine Chimäre, die über das Scheitern bei der CO-Reduktion und der Elektrifizierung hinwegtäuschen soll.

(chlo)