Tesla liefert erste Model 3 aus

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Mit der Erstauslieferung musste Tesla auch final offenlegen, was das als Massenmodell deklarierte Model 3 kosten soll. Für das Modell mit größerer Batterie verlangt Tesla einen Aufpreis von 9000 Dollar – viel für einen Gewinn von rund 150 km Reichweite. Aber auch die anderen Optionen sind nicht gerade billig: Ein Zoll mehr Felgendurchmesser kostet 1500 Dollar, was doch nah den Mondpreisen der hiesigen Hersteller kalkuliert scheint. Eine Reihe von Assistenten, die Tesla unter dem Begriff „Autopilot“ zusammenfasst, kosten 3500 Dollar. Im Vergleich dazu scheint das Premium-Paket für 5000 Dollar geradezu fair bemessen. Es enthält unter anderem Soundsystem, Holzleisten und ein großes Glasdach.

Kostenfrage ungeklärt

Noch steht nicht fest, was das Auto in Deutschland kosten wird. Die amerikanischen Preise dürften nicht mehr als eine grobe Orientierung dafür sein, wohin die Reise geht. Allzu weit vorwagen kann sich Tesla trotz des Medienhypes nicht. Denn der E-Auto-Markt ist nicht ganz so dünn aufgestellt, wie es derzeit durch einige Gazetten dröhnt. Vielmehr gibt es von klein (Renault Zoe), über konservativ (VW e-Golf) bis innovativ (BMW i3) schon ein interessantes Angebot, dem derzeit vor allem eines fehlt: Die Kundschaft. Vielleicht gelingt es Tesla, diesen Markt endlich zu beleben. Dafür wären dann auch jene Konkurrenten dankbar, deren E-Modelle demnächst zu den Händlern rollen.

Denn soviel steht fest: Das Model 3 wird nicht konkurrenzlos bleiben, so es das heute überhaupt ist. Die grundsätzliche Frage ist, ob der Durchbruch des E-Autos, der ja seit Jahrzehnten immer mal wieder kurz bevorstand, nun tatsächlich kommt. Dafür wäre es hilfreich, die Kunden mit ins Boot zu holen. Trotz der unbestreitbaren Vorteile – leise, kräftig, effizient – waren die weltweit bislang ziemlich zurückhaltend. Vielleicht gelingt es ja nach der Bundestagswahl, eine gewisse Planungssicherheit auf politischer Ebene zu schaffen.

(mfz)