Test: BMW 118d

Seite 3: Ein teurer Spaß

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Der Testwagen hatte nicht alle Assistenten, die für den 1er momentan lieferbar sind. Doch was eingebaut war, funktionierte fast alles hervorragend. Dazu zähle ich auch das Matrix-Licht, das viele andere im wahrsten Sinne des Wortes in den Schatten stellt. Ausleuchtung und Schattierung von anderen Verkehrsteilnehmern waren tadellos. Christian äußert sich kritisch zum Notbremsassistent: Beim Rückwärtsfahren nerve dieser mit Fehlfunktion, eine Notbremsung beim Einparken erfolge schon bei weiter Entfernung von einer Mauer.

Kosten

Der sehr umfangreich, aber nicht komplett ausgestattete Testwagen kam auf einen Listenpreis von mehr als 52.000 Euro. Sicher, sehr viel mehr kann man für einen 118d „Sport Line“mit Automatik nicht ausgeben, denn mal abgesehen von ein paar Kleinigkeiten fehlten diesem 118d nur noch eine Anhängerkupplung, Abstandstempomat und Panorama-Schiebedach. Eine derartige Ausstattungsfülle wird sich privat in einem 118d vermutlich auch kaum jemand gönnen. Allein in den in der Sport Line serienmäßigen Sportsitzen steckten im Testwagen weitere 2700 Euro Aufpreis: 950 für die elektrische Sitzverstellung inklusive Speicher und 1750 für Lederbezüge plus Sitzheizung.

Nur das einmal grob ins Verhältnis zu setzen: Für dieses Geld lässt sich auch ein Mercedes C 180 T-Modell inklusive Automatik, Leder, und den großen Ausbaustufen von Navi und Licht zusammenstellen. Und dieses Auto steht nun wahrlich nicht im Verdacht, von automobilen Grabbeltisch zu stammen. Hat BMW bei den Preisen überzogen? Das entscheidet der Markt.

Nüchtern betrachtet

Der 118d fährt zweifelsohne ausgezeichnet, wenngleich nicht mehr außergewöhnlich wie die Vorgänger. Wer nur durch die Gegend kullern mag – bei sicher gar nicht so wenigen 1er-Fahrern und Fahrerinnen der Fall – ist der Unterschied klein. Dafür braucht es dann nüchtern betrachtet aber keinen teuren BMW 1er. Ein Ford Focus (Test) oder Mazda 3 (Test) bieten weniger Optionen als im 1er möglich sind, dramatisch schlechter fahren sie jedoch keineswegs. Doch auch der dritte 1er wird Abnehmer finden, denen das Gefühl, einen BMW zu fahren, den gewaltigen Aufpreis wert ist. Dass dieses Gefühl einst einen wahren Kern hatte, verblasst in der Erinnerung und spielt für die Zielgruppe vermutlich auch nicht mehr die entscheidende Rolle.

Die Kosten für die Überführung und Kraftstoff hat der Verlag übernommen.
(mfz)