Nackttourer

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Die Geometrie hat BMW im Vergleich zur unverkleideten R etwas verändert, der Nachlauf wurde kleiner. Dennoch merkt man dem Motorrad in schnellen Wechselkurven noch seine Kopflastigkeit an. So richtig viel Sport ist da nicht im Tourer. Auch die Fußrasten setzen für meinen Geschmack etwas früh auf, ich bin da schreckhafter als die meisten Anderen. Nur die Brembo-Bremse verzögert tatsächlich „Sport“-würdig.

Insgesamt passt die 1200 RS sehr gut in den Anforderungsbereich zwischen R 1200 R und R 1200 RT, und die Nähe zur Nackten tut dem Spaß gut. Wer einen Sporttourer wie die Kawasaki ZZR oder die Honda VFR erwartet, wird wahrscheinlich enttäuscht sein. Die BMW ist vielmehr ein Sporttourer, wie die Yamaha Fazer einer ist: ein Naked Bike mit Halbverkleidung. Wer so etwas sucht, findet hier die bayrische Bigbike-Variante mit Boxermotor und Werkszubehör, das es nirgendwo sonst gibt. Interessierten Tourenfahrern ohne Boxermotorzwang möchte ich allerdings als Underdog-Alternative die BMW F 800 GT ans Herz legen für eine Probefahrt: die ist etwas günstiger und macht in den Alpen dennoch eine praktisch genauso gute Figur.

[Update:] Den Tankinhalt gab der Text fälschlicherweise mit 22 Litern an. Die R 1200 RS hat jedoch einen 18-Liter-Tank, wie er im Datenblatt steht. Auf Bitte eines Leser haben wir zudem die Verbrauchspassage umgestellt, damit sie schwerer misszuverstehen wird. (cgl)