Test: BMW i8 Roadster

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Das Package aus guter Aerodynamik (cW 0,28 × A 2,15), hybridem Antriebsstrang und wegen der CFK-Karosserie erträglichem Gewicht trägt zu einem geringen Kraftstoffverbrauch bei. Für Plug-in Hybride geben wir bei heise/Autos immer auch den gesetzlichen Normwert an, der bei genau zwei Litern (entsprechend 46 g CO2/km) Superbenzin und 14,5 kWh Strom liegt. Die Mischformel ECE R101 ist allerdings weniger interessant als der tatsächliche, für die jeweilige Energiequelle auf 100 km hochgerechnete Konsum: Mit Ottomotor lag der Durchschnittswert bei 6,7 Litern. Minimal waren es im Überlandbetrieb vier Liter; wer unbedingt über zehn Liter erreichen will, muss entweder sehr schnell auf der Autobahn fahren oder sich weit jenseits des Erlaubten bewegen. Im Strommodus lag der Verbrauch bei 22 kWh / 100 km. Beide Werte sind sehr respektabel.

BMW i8, umgedreht

Die BMW Group bietet den gleichen Antriebsstrang in zwei Autotypen auch für Kunden an, die den Grundpreis von 155.000 Euro nicht zahlen können oder wollen. Nur um 180 Grad gedreht, also mit dem Verbrennungsmotor an der Vorder- und dem Elektromotor an der Hinterachse: Der BMW 225xe iPerformance Active Tourer ist ab 39.650 Euro zu haben, der Mini Countryman E All4 kostet ab 37.500 Euro. Beide liegen mit ihrer Systemleistung freilich deutlich unter dem i8. Der Benziner bietet dort 136 PS, der E-Motor 65 kW. Das ergibt eine Systemleistung von 165 kW (224 PS). Die beiden Modelle werden von Staat und Unternehmen mit 3000 Euro gefördert („E-Prämie“), weil sie im Gegensatz zum i8 Roadster einen Grundpreis von 60.000 Euro netto nicht überschreiten.

Eine gute Lösung im i8 Roadster sind die Flügeltüren. Sie sehen spektakulär aus und bringen einen praktischen Nutzen: In engen Parklücken ist das Aussteigen leichter, als es bei gleich langen konventionellen Türen möglich wäre. Es kann sich auch lohnen, mit offenen Flügeltüren zu rangieren, weil das menschliche Auge manchmal doch besser ist als die Rundum-Kameras und Sensoren. Auch das Einsteigen bereitet trotz der geringen Höhe von 1,29 Meter und des Schwellers mit Sichtkarbon keine Probleme.

Nicht für alle

Mit dem i8 Roadster hat BMW einen käuflichen Technologieträger geschaffen. Mehrere hundert Kunden haben sich 2018 in Deutschland für diese moderne Interpretation des BMW M1 entschieden. Sie haben ein Auto erworben, dass vom ersten Tag an klassisch und zugleich futuristisch ist. Normalmenschen werden sich gedulden müssen, wenn sie auf günstige Gebrauchtwagen hoffen: Das Preisniveau für frühe Coupes beginnt derzeit bei rund 70.000 Euro.

Der Hersteller hat den Testwagen kostenfrei zur Verfügung gestellt und die Überführung bezahlt. Der Autor hat die Fahrenergiekosten getragen. (mfz)