Test: Fiat 500

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Es mag Menschen geben, die das Zweizylinder-Rappeln einfach lieben. Dann kann das Brausen über Landstraßen und in den Bergen mit Sicherheit viel Spaß machen. Das Getriebe lässt sich gut schalten. Den Geradeauslauf bewerteten alle Fahrer hingegen als schlecht, das Auto wirkt stets unruhig, der Fahrer ist immer etwas mehr gefordert als beispielsweise in einem VW Up.

Spätestens nach zwei Stunden Fahrt zeigt sich, dass die schicken Sitze unbequem sind. Die Sitzfläche ist selbst für Frauen mit Kleidergröße 38 etwas zu schmal. Dass bei längeren Reisen die Beine einschlafen, verhindert auch die Sitzverstellung nicht. Der Sitz lässt sich lediglich nach vorne sowie hinten verschieben, die Sitzfläche ein wenig kippen. Ein weiterer Höhenverstellbereich wäre sinnvoll. Negativ fällt bei längeren Fahrten auch die harte Federung auf. Der Testwagen war mit 16-Zoll-Felgen und einer 45er-Flankenhöhe ausgestattet. Möglicherweise bringt hier der Umstieg auf eine andere Rad-Reifenkombination Besserung. In dieser Form ist der Fiat 500 – wie viele andere Kleinstwagen auch – kein ideales Auto für sehr lange Strecken.

Alternativen

Alternativen zum Fiat 500 gibt es reichlich. Volkswagen bietet ein Trio an, bestehend aus VW Up (Test), Seat Mii (Test) und Skoda Citigo. Hyundai hat mit i10 und Kia Picanto eine andere Zielgruppe als Fiat im Visier. Sie alle eint, dass sie erheblich günstiger als der Fiat sind. Auch der Smart gehört sicher zu den Konkurrenten des 500. Für den Preis des Testwagens lässt sich problemlos auch ein gut ausgestatter Seat Ibiza (Test) zusammenstellen, der zwar weniger Charme hat, dem 500 abseits dessen aber in allen praktischen Belangen überlegen ist.

Vom Zweizylinder zum E-Antrieb

Das Schnattern des Zweizylinder findet man entweder charmant oder zum Weglaufen. Wer einen Fiat 500 kauft, der tut dies vermutlich vorwiegend aus optischen Gründen – das Fahrzeug ist einfach niedlich. Auch der Innenraum ist trotz einfacher Materialien und wenigen Stolpersteinen beim Design stilvoll gestaltet. Doch der Komfort ist dürftig, auf langen Strecken nerven das hohe Geräuschniveau und die unbequemen Sitze irgendwann. Fiat hat angekündigt, auf dem Genfer Autosalon 2020 seinen Kleinstwagen mit Elektroantrieb vorzustellen. Wir sind gespannt, wie sich eine Fahrt in dem Auto ohne seinen typischen Zweizylinder-Klang so anfühlt. ()