Test: Skoda Karoq 2.0 TDI

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Gut gefällt mir insgesamt die durchdachte Funktionalität: Viele Ablagen, einfache Bedienung, alles da, wo man es vermutet. Auch an Kleinigkeiten wurde gedacht. So wird hier, anders als im Mazda CX-5, der ganze Lenkradkranz beheizt - wobei sogar noch zwischen drei Stufen gewählt werden kann. Der Bordcomputer verrät seine Daten auch ohne Lektüre der Anleitung. Allerdings lag er bei der Berechnung des Durchschnittsverbrauchs immer etwas zu optimistisch.

Teures System ohne Drehregler

Etwas getrübt wird der grundsätzlich gute Eindruck auch durch das teure Infotainmentsystem, dem eine schnelle Regulierung der Lautstärke und des Kartenzooms via Drehregler fehlt. Das ist beim etwas weniger überteuerten Navigationssystem “Amundsen” meines Erachtens besser gelöst. Auch das Soundsystem von Canton hat hier keinen ganz so guten Eindruck hinterlassen wie im Octavia. Ihm fehlt im Karoq etwas Kraft untenrum. Angesichts eines Aufpreises von vergleichsweise bescheidenen 470 Euro ist das aber mäkeln auf wirklich sehr hohem Niveau.

Bekannte Maschine

Die Maschine ist aus diversen Konzernmodellen hinlänglich bekannt. Sie leistet 150 PS und bietet zwischen 1750 und 3000/min 340 Nm Drehmoment. Im Testwagen war der Motor mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe verbunden. Seit dem vergangenen Jahr ersetzt Volkswagen auf breiter Front das zuverlässige, inzwischen aber auch betagte Sechsgang-DSG (DQ 250) durch einen modernen Nachfolger (DQ381). Auch hier laufen die Kupplungen in einem Ölbad. Alle 60.000 Kilometer ist ein Ölwechsel fällig. In der Vergangenheit war waren die DSG mit nassen Kupplungen zuverlässiger als jene mit trockenen.

In der Praxis hat der Motor mit den knapp 1,6 Tonnen durchaus spürbar zu tun. Jene Leichtigkeit, die einen ähnlich starken Kombi wie den Peugeot 308 auszeichnet, ist dem Karoq fremd. Besonders deutlich wird das, wenn es aus dem Stand hurtig losgehen soll. Das fühlt sich zäher an, als es ist. Für sich betrachtet bietet der Karoq natürlich mehr als nur ausreichende Fahrleistungen, zumal ein SUV zumindest mich nicht dazu animiert, möglichst flink mein Ziel zu erreichen. Im vergangenen Juli hatten wir einen Ateca mit dem Dreizylinder-Benziner in der Redaktion, der objektiv natürlich langsamer war, insgesamt aber leichtfüßiger wirkte.

Vielmehr entschleunigt diese Bauform meine Fahrweise, was dann auch die Verbrauchsnachteile eines SUV zumindest in Teilen kompensiert. Im Test kamen wir auf minimal 5,5 Liter bei winterlichen Temperaturen, im Schnitt waren es 6,3 Liter - bei überwiegen gelassener Fahrweise. Unterschiedliche Angabe gibt es zum Adblue-Tank: Die Bedienungsanleitung nennt 12 Liter, in den technischen Daten ist von 13,35 Litern die Rede.