100 Fahrzeuge sollen in Straßburg Alltagstauglichkeit beweisen

Test mit Plug-in Prius gestartet

Der Toyota Prius PHV kann bis zu 20 Kilometer rein elektrisch fahren. In Straßburg sind nun 100 Fahr­zeuge im Großversuch unterwegs, um die Technik und das Nutzer­verhalten in der Praxis zu untersuchen

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  • mfz
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Straßburg, 27. April 2010 – Der Plug-in-Hybrid im Prius läuft seit 2007 in einem kleineren Versuch mit Fahrzeugen in Japan und Frankreich. 2008 folgt ein Langzeittest in London. Eigentlich sollte im Anschluss daran der Prius PHV (Plug-in Hybrid Vehicle) im Jahr 2009 auf den Markt kommen. Nun startet jedoch zunächst ein Großversuch im französischen Straßburg, bevor die Fahrzeuge dann 2012 endgültig für jeden käuflich sein sollen.

150 Ladestationen in Straßburg

Bei dem Versuch in Straßburg sollen 100 Toyota Prius den Praxisnutzen von Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen im Stadtverkehr unter Beweis stellen. Die Fahrzeuge wurden vom Hersteller so umgerüstet, dass sie nach der Aufladung an einer Steckdose 20 Kilometer ohne Benzin fahren können. Damit man den Hybrid nicht nur zu Hause, sondern möglichst flexibel laden kann, werden im Stadtgebiet von Straßburg 150 Ladestationen eingerichtet. Zusätzlich bekommen Unternehmen, die an dem Versuch teilnehmen, eigene Ladestationen. „Wir testen, wie praktikabel die Ladestationen sind, wie sie auf Parkplätzen genutzt werden und was ein Ladevorgang kostet“, sagte ein Sprecher des französischen Energiekonzerns Électricité de France (EDF). Einige der Testwagen sind zusätzlich mit einem Modul ausgestattet, das eine Kommunikation zwischen Ladestation und Fahrzeug ermöglicht. Damit kann der Stromverbrauch dem jeweiligen Nutzer zugeordnet werden. Außerdem sollen künftige Bezahlmethoden erprobt werden.

1,5 Stunden Ladezeit

Die Lithium-Ionen-Batterie des Plug-in Prius hat eine Kapazität von 5,2 kWh. Der normale Prius mit seiner Nickel-Metallhydrid-Batterie speichert maximal 1,3 kWh. Seine volle Kapazität erreicht der Prius PHV nur über die externe Ladung an der Steckdose. Nach 1,5 Stunden soll der Akku voll geladen sein und dann ausreichend Energie für 20 Kilometer Fahrtstrecke gespeichert haben. Während der rein elektrischen Fahrt schaltet sich der Benzinmotor nur zu, wenn der Fahrer die maximale Leistung abruft – vergleichbar einem Kick-down. Damit unterscheidet sich diese Version erheblich vom bekannten Prius, bei dem schon ein kleiner Gasstoß genügt, um den Benziner zu aktivieren. Die Plug-in-Variante fährt zunächst einmal eisern elektrisch und kann dabei sogar 100 km/h erreichen.