Tugendhaft asketisch, sündhaft teuer

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Um zu verstehen, wie Ducati das geschafft hat, bieten sie auf ihrer Homepage einen Chemie-Crashkurs an, in dem sie die verwendeten Elemente wie Aluminium, Magnesium, Lithium, Titan und Wolfram beschreiben. Allein schon die reichliche Verwendung von Magnesium lässt erahnen, warum die Superleggera so teuer wurde. Das komplette Monocoque und die Felgen bestehen aus dem extrem leichten Material und sparen zusammen ungefähr zwei Kilogramm Gewicht ein. Die Verkleidung, diverse Anbauteile und der Heckrahmen sind aus Kohlefaser – noch mal 2,2 weniger. Eine Auspuffanlage aus Titan macht die Superleggera gleich 2,5 Kilogramm leichter. Der Einsatz von Wolfram mag erst einmal widersinnig erscheinen, denn das Element hat eine sehr hohe Dichte und ist daher ziemlich schwer. Es wird aber präzise und kompakt als Gegengewicht an der Kurbelwelle eingesetzt.

Rekord zumindest beim Leistungsgewicht

Heraus kommt das zurzeit aufwendigste und spektakulärste Fahrzeug auf zwei Rädern, das im öffentlichen Straßenverkehr bewegt werden darf. Für die Mathematiker: Sie hat ein Leistungsgewicht von nur 0,885 kg pro PS – Rekord für straßenzugelassene Motorräder. Für die Fahrer: Das Teil ist eine Bodenrakete. Um die Höllenmaschine zu kontrollieren, verfügt sie über ausgefeilte elektronische Helferlein: diverse Modi von festgelegten Leistungsprogrammen, abschaltbarem ABS, Traktionskontrolle, elektronisch überwachtem Motorbremsmoment, elektronisch gesteuertem Schaltautomat. Selbstverständlich gibt die Maschine zur Datenanalyse zahreiche Parameter über einen USB-Stick aus und bietet dazu sogar ein bordeigenes GPS auf, um die Geschwindigkeit an jedem einzelnen Punkt der Rennstrecke akribisch zu registrieren.