Überlange Lkw: Keine Tests in Nordrhein-Westfalen

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Von
  • ssu

Deutschlands bevölkerungsreichstes Bundesland Nordrhein-Westfalen (NRW) beteiligt sich an keinen weiteren Feldversuchen mit überlangen Lastwagen. Das hat der neue NRW-Verkehrsminister Harry Voigtsberger (SPD) angekündigt. Voigtsberger hatte dieses Amt erst Mitte Juli nach der Wahl von Hannelore Kraft (SPD) zur Ministerpräsidentin von Lutz Lienenkämper übernommen, der der CDU angehört. Das Bundesverkehrsministerium bereitet derzeit einen erneuten, auf fünf Jahre angelegten Feldversuch vor.

Die Bedenken, die die Landesverkehrsminister schon während eines früheren Versuchs 2007 geäußert hätten, seien nicht ausgeräumt, begründete Voigtsberger das Nein aus NRW. Die jüngste Initiative von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU), erneut Riesenlaster auf den deutschen Straßen zu testen, sei der Versuch, diesen Beschluss der Verkehrsminister der Länder zu unterlaufen. Die hatten damals die zusätzliche Belastung für die Straßen kritisiert und den regulären Einsatz der XXL-Laster abgelehnt.

Es könne nicht Ziel der Verkehrspolitik sein, noch mehr Güter auf die Straße zu verlagern, argumentierte Voigtsberger. „Das widerspricht unseren verkehrs- und umweltpolitischen Zielen.“ Stattdessen müssten Schienen- und Wassernetze für den Gütertransport verstärkt ausgebaut werden. Zwei wichtige Projekte hierfür seien der Eiserne Rhein – der kürzestmöglichen Bahnverbindung zwischen Duisburg und dem belgischen Antwerpen – und die so genannte Betuwe-Linie – einer Güterbahnstrecke zwischen Oberhausen und Emmerich am Niederrhein.

NRW hat deswegen seine ursprüngliche Zusage, sich an einer Arbeitsgruppe für Gigaliner-Feldversuche zu beteiligen, zurückgezogen. Das Land hatte an einem Versuch in den Jahren 2006 bis 2008 teilgenommen. Damals durften bis zu 25 Meter lange Lastwagen auf den Straßen des Bundeslandes fahren. (dpa) (ssu)