Unterwegs im Smart EQ fortwo

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Wie lange genau? Das verliert in der Stadt an Bedeutung: Wenn der Speicher zur Neige geht (die erste Warnung erfolgt ab einem State of Charge von 20 Prozent), kann man mal Ausschau halten, wo es Strom gibt. Oder man nutzt die Gelegenheit am Supermarkt oder anderswo, um schnell ein paar Kilowattstunden mitzunehmen. Opportunity Charging nennt sich das. In der Lebenswirklichkeit ist eine Stunde Ladezeit großzügig bemessen, dann sind es auf jeden Fall über weit über 90 Prozent SOC, und selbst in einer Viertelstunde kommt eine Menge Leben in die Batterie.

Das Laden ist einfach nicht besonders wichtig. Man denkt kaum darüber nach. Denn die Reichweite von rund 120 Kilometern bei den zurzeit günstigen Wetterbedingungen ist in der City mehr als genug. Auf der Autobahn, wo überschwere Batterie-SUVs lange Strecken mit hohen Geschwindigkeiten fahren sollen, stößt dieses Antriebskonzept an die Grenzen der Sinnhaftigkeit. Beim Smart fortwo dagegen ist es der Verbrennungsmotor, der fragwürdig ist. Darum wird er in der nächsten Generation auch abgeschafft.

Intuitiv: Radarunterstützte Rekuperation

Der Smart EQ fortwo ist eine klare Empfehlung für die Großstadt. Oberhalb der Basisausstattung, also als passion, perfect, prime oder Brabus Style, hat er eine „radarunterstützte Rekuperation“ serienmäßig. Ein System, das in der Szene unterschiedlich diskutiert wird, auf uns aber einen sehr guten Eindruck gemacht hat. Normalerweise ist die Voreinstellung der Bremsenergierückgewinnung nahezu bei null. Das ist besonders effizient.

Wenn ein vorausfahrendes Auto identifiziert wird und die Geschwindigkeitsdifferenz hoch genug ist, verstärkt sich die Rekuperation. Das geschieht rein technisch in mehreren Stufen, die aber subjektiv unmerklich verschliffen sind. Menschen, die sich nicht für Elektromobilität interessieren, bemerken das System oft gar nicht, und das ist wohl das Beste, was man über einen Fahrassistenten sagen kann. Er funktioniert intuitiv. Mögen die Profis auch darüber klagen, dass es keine mehrstufig und manuell einstellbare Rekuperation gibt, für die meisten Fahrer ist das egal, und außerdem kann der Assistent jederzeit abgestellt werden.

Schwächen

Traditionell ist der Preis des Smarts schlicht zu hoch. Bei 21.940 Euro geht es los. Dazu addieren sich der 22 kW-Lader für 840 Euro und meistens eine Ausstattungslinie wie zum Beispiel passion für 1390 Euro und Frechheiten wie das Ladekabelpaket für 300 Euro. Dass zurzeit 4000 Euro E-Prämie vom Bruttolistenpreis abgezogen werden können, lindert nur den schlimmsten den Schmerz. Gut 15 Prozent der im September zugelassenen Smart fortwo fahren rein elektrisch.