Länge läuft

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Ebenfalls gute Laune machte die Charge & Fuel Card von Volkswagen Financial Services, die dem Testwagen beigelegt war. Wobei das Spannende natürlich nicht die Fähigkeit zum Tanken von Superbenzin, sondern die von Strom an den Ladesäulen verschiedenster Anbieter war. Die Karte versammelt viele Verbundnetze von Ladenetz.de über Stromnetz Hamburg bis RWE, wobei – Elektroautoprofis wissen das – bei RWE mangels RFID-Identifikationsmöglichkeit die Charge & Fuel App notwendig war. Entscheidend ist: Es funktioniert. Auf dem langen Weg, es endlich so gut wie Tesla zu machen, ist man also einen Schritt weiter.

Überhaupt, Tesla Motors: Elon Musk hat Plug-In-Hybride mehrfach verflucht, und zu jedem Bericht über ein Auto mit diesem Konzept gehört die Frage, ob und welchen Sinn das ergibt. Die Antwort ist vielschichtig. Zum einen macht der Passat GTE vieles besser als der Golf GTE, er wirkt in schnellen Kurven nicht so hecklastig. Der Kofferraum ist merklich kleiner, denn der Tank wurde nach hinten verschoben. Unter der Rückbank sitzt nun die Batterie. Die sehr gute Geräuschdämmung verwischt den Unterschied zwischen vollelektrischem und verbrennungsmotorischen Betrieb. Zum anderen kommt trotzdem der Gedanke auf, wie sich ein Passat wohl fahren würde, der keinen TSI hätte.

Oder doch lieber mit Brennstoffzelle?

Wahrscheinlich nicht weit genug. Denn ein Passat wird häufig als Langstreckenauto genutzt. Und bei allem, was man lobenswertes über Teslas Model S sagen kann, darf man nicht vergessen, dass ein Batterie-elektrisches Auto von der Flexibilität eines TDI oder TSI weit entfernt ist. Selbst die 90 oder bald 100 kWh Kapazität des kalifornischen Luxusautos werden einen echten Dienstwagenfahrer nicht zum Umstieg bewegen.

Nähert man sich also der Frage an, wie man einen Passat Variant elektrifiziert, landet man vorerst beim Plug-In-Hybrid. Mittelfristig wird also entweder die Batteriekapazität deutlich anwachsen, oder die Brennstoffzelle zieht in den Passat ein – oder es bleibt noch lange, lange beim Verbrennungsmotor.

E-Kennzeichen leider vergessen

Genug Gerede über den Antriebsstrang. Zum Abschluss noch ein paar Anmerkungen über den Passat Variant als Auto. Der Testwagen war – anders als ein früher gefahrener TDI – bei Haptik und Verarbeitung bis ins Detail qualitativ hochwertig. Leider hat Volkswagen vergessen, den Wagen mit einem E-Kennzeichen zuzulassen. Das ist in Hamburg die Voraussetzung für freies Parken bis zur erlaubten Höchstzeit.