VW I.D.: Studie eines Elektroautos in Paris

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Der I.D. ist das erste Auto von Volkswagen auf Basis des Modularen Elektrifizierungsbaukastens (MEB). Im Jahr 2025 soll der I.D. vollautomatisiert (Level 4) fahren können und die Basis für eine Million E-Fahrzeuge sein – ebenfalls pro Jahr und bezogen auf die Kernmarke; im gesamten Konzern sollen es zwei bis drei Millionen sein. Ein plausibler Zeitplan für ein Serienprodukt, das auf das Showcar I.D. folgt, sieht so aus: Vorstellung auf der IAA 2019. Auslieferung im Frühjahr 2020. Also in rund dreieinhalb Jahren. Ist dann die Konkurrenz nicht meilenweit weggezogen?

Die Wettbewerber

Wahrscheinlich nicht. Bei der Batteriekapazität ist ab 2017 der Opel Ampera-e mit 60 kWh der Maßstab. Hinter diese Größenordnung kann der I.D. nicht zurückfallen. Außerdem wird das Lächeln aller Beteiligten in Einzelgesprächen immer breiter, wenn es um die Batteriepreise geht – sie sinken kontinuierlich. Der nächste Nissan Leaf, der spätestens auf der Tokio Motor Show 2017 präsentiert wird, erhält auch ein Akkupaket mit rund 60 kWh. Das wird das neue Normalformat.

Opel Ampera-e, Nissan Leaf II, das sind die offensichtlichen Wettbewerber. Von Fiat-Chrysler hört man nichts zu Batterie-elektrischen Autos. Peugeot-Citroën hat einen ähnlichen Zeitplan wie Volkswagen. Und bei Toyota oder Mazda tut man so, als würden diese Antriebskonzepte eigentlich gar nicht existieren, zumindest offiziell. Das sieht Hyundai-Kia übrigens anders, und von dort sind nach Ioniq electric und Soul EV weitere Serienfahrzeuge zu erwarten.

Strategie: Abwarten

Aus Sicht des echten E-Fans kommt Volkswagen natürlich unentschuldbar spät. Bei nüchterner Betrachtung bleiben sich die Wolfsburger treu: Sie folgen erst, sobald eine Entwicklung deutlich sichtbar ist. In der Vergangenheit hat das häufig genug dazu geführt, dass der Konzern auf diese Weise Marktführer im jeweiligen Segment wurde. So gesehen gab es aus Sicht der Wolfsburger keinen Grund, an dieser Strategie etwas zu ändern. Ob diese Herangehensweise beim Thema Elektromobilität genauso erfolgreich sein wird, muss sich allerdings noch zeigen. (mfz)