Volkswagen Future Mobility Day

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Die Lebenszyklusanalyse (Life Cycle Assessment) eines Autos wird in der internen und externen Betrachtung bedeutender. Die Einflussfaktoren und Erhebungsgrößen sind so reichhaltig, dass den Journalisten vor Ort nur eine relativ simple Berechnung vorgeführt wird: Die gesamten CO2-Emissionen von der Produktion eines Fahrzeugs über den Betrieb bis zur Verschrottung.

Der Vergleich verschiedener Antriebe führt einerseits zu eher banalen Erkenntnissen wie der, dass batterieelektrische Autos in der Herstellung hohe CO2-Emissionen verursachen können, diese jedoch im Fahrbetrieb wieder wettmachen. Und das umso schneller, je größer der Anteil erneuerbarer Energien im Stromnetz ist. Interessanter ist, dass Volkswagen bei allen Langfristszenarien auch das Brennstoffzellen-Auto untersucht. Man ist davon überzeugt, dass eine Dekarbonisierung des Verkehrs ohne diese Technik keinen Sinn ergibt.

Verbrennungsmotoren? Aber ja, die gibt es, und hier dokumentiert die Konzernforschung, wie sie sich die Nutzung der Abwärme im Auspuffstrang vorstellt: In einem Dampfkreislauf wird Ethanol auf 190-220 Grad erhitzt und verdampft. Dieser Ethanoldampf wird anschließend in einer Expansionsmaschine entspannt, wobei mechanische oder elektrische Nutzarbeit gewonnen werden kann. Dieses System bringt beim erwähnten Lkw von MAN eine Verbrauchsersparnis von drei bis vier Prozent. Das ist viel, wenn man bedenkt, wie angestrengt die Fuhrparkmanager der Speditionen versuchen, die Betriebskosten zu senken.

Chauffiert werden ohne Motion Sickness

Zum Abschluss noch etwas fürs Gefühl. Man kümmert sich bei Volkswagen auch ums Wohlbefinden der Passagiere im Auto. Es könnte beeinträchtigt werden, wenn zum Beispiel ein Passat hochautomatisiert durch den Stau fährt. Anfahren und wieder abbremsen etwa führt leicht zu Übelkeit, wenn man nicht selbst steuert. Diese Reisekrankheit kann durch Sensoren festgestellt werden: Eine Kamera, die einen winzigen Ausschnitt des Gesichts beobachtet, merkt vorm Menschen, dass er blass wird. Wenn dann noch der Feuchtigkeitssensor auf dem Sitz verstärkten Stress meldet, ist der Einsatz von Gegenmaßnahmen nötig. Bitte langsam beschleunigen. Die Lüftung hochdrehen. Die Dämpfer des Fahrwerks anpassen.

Ein Gimmick? Vielleicht. Genau darum geht es aber in der Forschung. Das Mögliche und das Unmögliche ausprobieren. Das, was sehr wahrscheinlich als Produkt kommt, noch besser machen. Und auch mal das Ausgeflippte denken und machen. Für das Auto, dieses seltsame Ding, das uns bald chauffieren soll, um den Alltag zu erleichtern. (fpi)