Vorstellung: BMW M550d

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Das Thema Abgasnachbehandlung ist BMW im elfseitigen Beipackzettel zum neuen M550d einen Satz wert. Schon der Vorgänger war serienmäßig Euro-6-homologiert. Das Thema Stickoxide interessierte damals nur ein paar Freaks, und so reichte ein Speicherkat, um die NOx-Emissionen auf dem Prüfstand unter 80 mg/km zu bekommen. Zwischen dem alten und dem neuen Modell lag der von Volkswagen ausgelöste Abgas-Skandal. Und so müssen die Hersteller inzwischen damit rechnen, dass die Freaks von damals die neu gewonnene Aufmerksamkeit für Messfahrten auf der Straße nutzen. Unter Last – dem M550d unterstellen wir an dieser Stelle mal, dass dieser Zustand öfter vorkommen wird – steigt der NOx-Ausstoß, was sich mit einem SCR-Kat samt AdBlue-Einspritzung halbwegs begrenzen lassen kann.

Kombi als Nachbehandlung

BMW verbaut im M550d, wie in allen anderen 5er-Dieselmodellen, eine Kombination aus Speicher- und SCR-Kat. Wer dem Diesel mittelfristig eine halbwegs realistische Chance einräumen will, im Antriebsportfolio der Zukunft noch eine Rolle zu spielen, wird mittelfristig kaum um einen vergleichbaren Aufwand herumkommen. Beide Systeme ergänzen sich, sodass die Grenzwerte auch bei höherer Last und bei kaltem Motor eingehalten werden können – sofern der Hersteller die Einspritzmenge AdBlue ausreichend hoch wählt. Im NEFZ verspricht BMW 5,9 Liter für die Limousine, 6,2 für den Kombi.

Wieder einmal ganz erstaunlich sind die Fahrleistungen, die BMW mit dem Hinweis „vorläufig“ nennt. Dabei geht es weniger um die absoluten Werten (4,4 Sekunden im Standardsprint) als vielmehr den Vergleich mit dem Vorgänger. Obwohl die Leistung nur im Bereich der Serienstreuung stieg, ist das Verbesserung von 0,3 Sekunden. Für solche Fortschritte sind in diesem Bereich eigentlich größere Zuwächse nötig, wobei berücksichtigt werden muss, dass auch der neue M550d, zumindest potentiell, leichter ist als sein direkter Vorgänger.

Noch nichts verraten wurde zu den Preisen. In der Vergangenheit war der monetäre Unterschied zwischen dem gewiss nicht schwächlichen 535d (313 PS) zum M550d (381 PS) mit zuletzt mehr als 20.000 Euro ein ziemlich heftiger, auch wenn darin eine etwas bessere Ausstattung enthalten war. Dementsprechend haben sich nicht viele diesen motorischen Luxus geleistet. Dass BMW daraus den Schluss zieht, den neuen M550d etwas näher am 540d zu positionieren, erwarten wir dennoch nicht. Ein Preis von unter 80.000 Euro wäre jedenfalls eine handfeste Überraschung.

(mfz)