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Vorstellung: Ford Kuga Nummer 3

Der dritte Kuga ähnelt optisch dem aktuellen Focus. Ford will im nun deutlich größeren Kuga gleich drei Hybridantriebe anbieten. Auf den Markt kommt das SUV im Frühjahr 2020, wobei Ford einen Punkt noch einmal gründlich überdenken sollte

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Ford Kuga 14 Bilder
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Von
  • Martin Franz
Inhaltsverzeichnis

Ford war in den vergangenen Jahren global mit Focus und Kuga sehr erfolgreich. Will man das absichern, wird ein breites Angebot an Verbrennern nicht mehr reichen, schon, um die künftigen CO2-Grenzen einzuhalten. Dem trägt Ford Rechnung: Der neue Kuga bekommt gleich drei Versionen, bei denen ein E-Motor in einer Form am Antrieb beteiligt ist. Damit verrät Ford auch, wie es bei anderen Modellen in diesem Kapitel weitergehen wird. An anderer Stelle dürften Interessenten aber enttäuscht sein.

Drei Hybride

Die Kölner gehörten einst zu den ersten Großserienherstellern, die in der Kompaktklasse ein E-Auto im Angebot hatten. Doch das Interesse am Focus electric war gering. So gering, dass sich die Marke vorerst auf einen Ausbau des Hybridangebotes konzentriert. Im Kuga werden künftig gleich drei Hybridantriebe zu haben sein. Plug-in- und Vollhybrid bekommen einen 2,5-Liter-Benziner, der im Atkinson-Zyklus läuft. Das Einlassventil schließt hier besonders spät, was den thermischen Wirkungsgrad erhöht. Beide sind gekoppelt an ein stufenloses Automatikgetriebe. In Asien und Amerika wird das vor allem deshalb geschätzt, weil Schaltrucke damit entfallen. In Europa tun sich Kunden damit schwerer. Wie so oft kommt es aber darauf, wie gut das gemacht ist: Im Honda Civic mit dem kleinen Benziner gefiel uns das Zusammenspiel von CVT und Motor recht gut.

Der neue Kuga soll im Frühjahr 2020 auf den Markt kommen. Den Plug-in-Hybrid wird es von Anfang an geben, den Vollhybrid erst ab Ende nächsten Jahres. Daher gibt es auch nur für die Version mit externer Lademöglichkeit schon ein paar Eckdaten. Die Systemleistung liegt bei 166 kW (226 PS). Die Batterie hat eine Kapazität von 14,4 kWh, was für eine elektrische Reichweite von rund 50 km genügen soll. Ford verspricht, dass sie sich an einer 230-Volt-Steckdose in rund vier Stunden aufladen lassen kann. Dafür muss die Steckdose allerdings mit mindestens 16 Ampere abgesichert und für solch hohe Dauerleistungen auch ausgelegt sein. Beides ist in älteren Häusern nicht selbstverständlich.

Der dritte Antriebsstrang mit E-Motor wird ein Mild-Hybrid. Hier ersetzt ein riemengetriebener Starter-Generator Anlasser und Lichtmaschine. Rekuperiert wird in eine luftgekühlte 48-Volt-Lithium-Ionen-Batterie. Mit welcher Leistung der Starter-Generator den Zweiliter-Diesel maximal unterstützt, verrät Ford leider noch nicht. Der Selbstzünder bietet 110 kW (150 PS) – ein Leistungsangebot, was in der Vergangenheit viele Kunden gewählt haben. Ford rechnet im WLTP mit 5 Litern, wobei diese Angabe nur vorläufig ist. Das wäre erheblich weniger, als beispielsweise Seat für einen Ateca mit vergleichbarem 150-PS-Diesel und Automatik nennt. Dort werden im kombinierten WLTP 5,8 Liter angegeben.

Zwei Benziner, zwei Diesel

Das weitere Motorenangebot besteht aus zwei Dieselmotoren mit 120 und 190 PS sowie zwei Benzinern mit 120 und 150 PS. Der Benziner hat 1,5 Liter Hubraum, die sich auf drei Zylinder verteilen. Im Teillastbetrieb legt Ford einen davon still und spritzt den Kraftstoff ins Saugrohr ein, bei höherer Leistungsanforderung wird er direkt in den Brennraum eingespritzt.