Vorstellung: Ford Kuga Nummer 3

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Bisher war das Motorenangebot breiter, so gab es unter anderem noch stärkere Benziner mit bis zu 242 PS. Zumindest vorläufig wird so viel Leistung im Kuga nicht mehr zu haben sein. Enttäuschend ist allerdings vielmehr ein anderer Umstand. Nach aktuellem Stand werden die ersten neuen Kuga mit der Abgasnorm Euro 6d-Temp ausgeliefert. Autos mit dieser Norm dürfen in der EU jedoch nur bis Ende 2020 erstmals zugelassen werden, danach muss es die Euro 6d sein. Sollte es dabei bleiben, was Ford im aktuellen Beipackzettel schreibt, sind die ersten Käufer die Dummen, denn sie fahren schon kurz nach dem Kauf ein Auto mit veralteter Abgasnorm. Für ein brandneues Modell ist das kein Ruhmesblatt, zumal die Grenzwerte der Euro 6d mit einiger Sicherheit unterboten werden.

Deutlich größer

Das neue Modell legt bei der Größe ordentlich nach. Es ist 44 mm breiter und 89 mm länger, wobei der Radstand nur um 20 mm auf nun 2,71 Meter wächst. Mit mehr als 4,6 Metern überragt er Konkurrenten wie den VW Tiguan oder den Mazda CX-5 (Test) deutlich. Ob die Kunden darauf gewartet haben wissen wir nicht. Vermutlich werden sich einige über eine Variabilitätserweiterung freuen, denn die Rücksitze lassen sich einzeln längs verstellen – eine keineswegs neue Idee, die viel öfter eingebaut werden sollte.

Natürlich kommt auch Ford nicht umhin, das Angebot an Elektronik und Assistenz massiv auszubauen. Dazu gehört ein 12,3-Zoll-Display als Kombiinstrument und ein Head-up-Display, dass seine Informationen auf eine kleine Kunststoffscheibe spiegelt. Die teurere Version, die dafür die Windschutzscheibe nutzt, hat sich Ford gespart. Als Unterstützer gibt es unter anderem einen Tempomaten, der auf erkannte Verkehrsschilder reagiert, und einen Assistenten, der bis zum Tempo von 200 km/h den Kuga in der Spur hält. Allerdings muss der Fahrer das Geschehen aktiv überwachen, autonom fährt das SUV außerhalb eines Staus nicht. Droht man selbst zum Geisterfahrer zu werden, wird man gewarnt.

Gegenschall

Der Rest ist weitgehend bekannt. Das Navigationssystem liefert Verkehrsdaten aus dem Netz, das Matrixlicht soll andere Verkehrsteilnehmer maskieren können. Dazu gibt es allerlei Helfer zum Ein- und Ausparken, darunter zwei Kameras an Front und Heck. Auch die „Active Noise Cancellation“ baut Ford schon seit längerem ein. Drei Mikrofone erfassen die normalen Umgebungsgeräusche, beispielsweise von Reifen und Wind. Über die Lautsprecher des Audiosystems werden dann gegenläufige Schallwellen erzeugt – im Idealfall wird das Auto damit erheblich leiser.

Ein Jahr vor der Markteinführung ist es viel zu früh, um über die Preise des neuen Kuga zu spekulieren. Das aktuelle Basismodell kostet 24.350 Euro, der Neue wird vermutlich nicht viel teurer. Ziemlich sicher lässt sich aber jetzt schon eines sagen: Die Preise des bisherigen Modells werden weiter fallen. Angesichts dessen, was aktuell für Neuwagen und Tageszulassungen verlangt wird, erwärmt sich mancher sicher noch für die bisherige Form. (mfz)