Vorstellung Skoda Citigo e iV
VW lässt Skoda ausnahmsweise den Vortritt, zumindest bei der Vorstellung: Dem E-Antrieb im VW e-Up wird eine deutlich größere Batterie beiseitegestellt. Der Skoda Citigo e iV soll damit im WLTP bis zu 265 km schaffen
Nach gut acht Jahren im Handel wäre das Trio eigentlich reif für einen turnusmäßigen Modellwechsel, doch zumindest vorerst steht der offenbar nicht auf dem Programm: Volkswagen hat sich entschlossen, die drei Kleinstwagen VW Up, Skoda Citigo und Seat Mii (Test) in minimal veränderter Form weiterhin zu bauen. Angesichts der Margen in dieser Klassen scheint das nachvollziehbar. Das heißt im Umkehrschluss aber nicht, dass sich nichts tun würde. Den bisher nicht gerade überwältigenden Absatzzahlen des VW e-Up (Test) soll nun nachgeholfen werden. Dafür verbreitert Volkswagen nicht nur die Angebotsbasis, sondern vor allem das Angebot selbst. Vorreiter darf ausnahmsweise einmal Skoda sein, die nun erste Daten zum „Citigo e iV“ verraten.
Nur wenige Infos vorab
Die offizielle Premiere soll auf der IAA im September stattfinden, deshalb gibt es vorab Informationen nur scheibchenweise. Der E-Motor bleibt im Citigo e iV unverändert, leistet also wie im VW e-Up 61 kW. Das maximale Drehmoment beträgt 210 Nm. Deutlich vergrößert wird der Aktionsradius: VW verspricht im e-Up maximal 160 km unter den Bedingungen des NEFZ. Skoda nennt 265 km im WLTP, der Abstand ist also größer, als es die reinen Angaben vermuten lassen. Die wenigen e-Up-Fahrer, die bei Spritmonitor Buch führen über ihren Verbrauch, liegen bei durchschnittlich 13,65 kWh/100 km. Mit etwas Reserve sind also rund 130 km Reichweite realistisch, denn die Batterie im e-Up hat eine Kapazität von 18,7 kWh.
Vorstellung Skoda Citigo e iV (3 Bilder)
(Bild: Skoda)
Skoda nennt noch keine Daten zur Batterie, doch anhand der versprochenen Reichweite gehen wir von deutlich mehr als 30 kWh im Citigo e iV aus. [Update] Skoda nennt 36,8 kWh. An einer Wechselstrom-Wallbox mit 7,2 kW dauert der Ladevorgang wieder zu 80 Prozent 4:08 Stunden, an einer Heimladestation mit 2,3 kW 12:37 Stunden. [/Update]
In einem Auto, das vor allem für den Kurzstreckenbetrieb prädestiniert erscheint, sollte die Batteriekapazität vollkommen ausreichen. Denn noch immer bedeutet eine weitreichende Batterie erhebliche Kosten – und Volkswagen verbreitert die Angebotsbasis sicher nicht, um den überschaubaren Erfolg des e-Up künftig auf zwei Marken zu verteilen.
Wer kommt zuerst?
Die aktuelle Nachfrage lässt das allerdings auch nicht wahrscheinlich erscheinen. Nach einer Preissenkung im November 2018 hat VW im Januar festgestellt, dass das Interesse die Produktionskapazitäten übersteigt. Aktuell nimmt man keine Bestellungen mehr entgegen, was auch daran liegen dürfte, dass der e-Up das im Citigo e iV vorgestellte Paket demnächst auch bekommen wird. Denn es ist schon denkbar, dass VW seiner Konzernmarke Skoda bei der Präsentation den Vortritt überlässt. Beim Verkauf dagegen dürfte sich dieser Unterschied auf wenige Wochen beschränken – wenn überhaupt. (mfz)