Mazda und HyNor starten Praxistest mit dem RX-8 Hydrogen

Wasserstoff-Wankel in Norwegen

Zusammen mit HyNor, einem norwegischen Konsortium zum Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur, beginnt Mazda einen Praxistest des RX-8 Hydrogen. Er soll auch die Vorteile des Wankelmotors im Wasserstoffbetrieb zeigen

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  • ggo
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Leverkusen, 15. Oktober 2008 – Mazda testet Fahrzeuge mit Wasserstoff-Kreiskolbenmotor auf öffentlichen Straßen erstmals außerhalb Japans. In Norwegen hat das Unternehmen zusammen mit HyNor (Hydrogen Road of Norway) einen Praxistest mit dem Mazda RX-8 Hydrogen RE begonnen. HyNor ist ein Gemeinschaftsprojekt von Industriepartnern, die Wasserstoff als Kraftstoff in Norwegens Transportsektor fördern und zum Aufbau einer Wasserstoff-Wirtschaft beitragen wollen. Diese Erprobung ist laut Mazda der Auftakt zur Auslieferung von insgesamt 30 Fahrzeugen, die Mazda an HyNor verleasen wird.

Wasserstoff-Autobahn
HyNor will in Norwegen eine realistisch funktionierende Wasserstoff-Infrastruktur aufbauen: Dazu zählt ein 580 Kilometer langer „Hydrogen Highway“ von Oslo bis Stavanger mit zahlreichen Wasserstoff-Tankstellen. Aus Sicht der HyNor-Partner bietet Norwegen für diese Test aus zwei Gründen besondere Vorteile: Zum einen sind die klimatischen Bedingungen günstig, weil das Land von gemäßigtem Klima bis zu bitterer Kälte fast alles zu bieten hat. Zudem bietet Norwegen gute Voraussetzungen für die Produktion von Wasserstoff aus regenerativen Energiequellen, da viel Wasserkraft zur Verfügung steht.

Wasserstoff gut für Wankel
Mazda ist weltweit der einzige Automobilhersteller, der noch Kreiskolbenmotoren in Großserie fertigt. Das so genannte Renesis-Aggregat eignet sich laut Mazda durch seine spezielle Architektur besser für die Verbrennung von Wasserstoff als ein herkömmlicher Hubkolbenmotor und ist zudem leichter auf den Betrieb mit Wasserstoff auszulegen. Die Hauptbegründung: Wasserstoff ist hochentzündlich, was in den Brennräumen von Hubkolbenmotoren zu Problemen wie Fehlzündungen führen könne. In herkömmlichen Motoren werde das Luft-Kraftstoff-Gemisch direkt in die hochtemperierten Brennräume, die mit heißen Auslassventilen versehen sind, gespritzt. Für Wasserstoff seien das sehr ungünstige Bedingungen. Dagegen verfügt ein Kreiskolbenmotor über drei Arbeitsräume. Einlass-, Verbrennungs- und Auslass-Zyklus wechseln sich laufend ab. Daher strömt der Wasserstoff laut Mazda bei vergleichsweise niedrigen Temperaturen in die Einlasskammer und kommt erst im letzten Augenblick vor der eigentlichen Zündung mit den hohen Temperaturen des Verbrennungsraums in Berührung.