Was bleibt uns übrig

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Zurück zur Wirtschaftlichkeit. Das viel beschworene Lithium macht heute rund ein Gewichtsprozent eines Batteriesystems aus. In einem Volkswagen e-Golf sind das also etwa drei Kilogramm. „Lithium ist in der vorliegenden Form nicht giftig, und die Weltmarktpreise sind stabil.“, so Nowak. Übersetzt: Wenn es nur ums Lithium gehen würde, wäre Recycling nicht lohnenswert. Das kann sich zwar prinzipiell ändern – aber so weit sind wir nicht. Den größten monetären Wert haben heute die Metalle, die in einer Batterie verwendet werden. Also Kupfer, Aluminium und Eisen. In Zukunft könnten auch Elektrodenmaterialien wie Kobalt, Mangan und Nickel in einem rohstoffarmen Land wie unserem eine hohe Bedeutung bekommen.

Wie kann eine funktionierende Recyclingindustrie aufgebaut werden? Diese Frage ist vorerst unbeantwortet. Die Autohersteller müssen sich positionieren und Verantwortung übernehmen. Toyota etwa, wegen der Hybridmodelle in der Pflicht, die seit über 15 Jahren verfügbar sind, will die so genannte Sammelrate – also die Quote der Pufferbatterien, die im Auftrag von Toyota recycled wird – von 91 auf 100 Prozent erhöhen. Neben der französischen SNAM, wo die Nickel-Metallhydrid-Speicher hinkommen, ist die Firma Umicore in Belgien für die in Prius+ und im Prius-Plug-In verwendeten Lithium-Ionen-Akkus zuständig.

Die jährliche Kapazität von Umicore liegt nach Aussage des VDE-Papiers bei 7000 Tonnen pro Jahr. Der Bedarf könnte aber, so heißt es, „auf mehrere Hunderttausend Tonnen pro Jahr in Europa“ anwachsen, wenn es mit der Elektromobilität so richtig voran gehen sollte.

Handlungsbedarf, aber keine Panik

Es gilt also, die Ressourcenverwendung in der Batterie weder polemisch zu dramatisieren noch auf die leichte Schulter zu nehmen. Es besteht kein Grund zur Panik, aber Handlungsbedarf. Und die Entwickler in der Autoindustrie müssen mehr und mehr überlegen, ob jedes Elektroauto die technisch maximal mögliche Akku-Kapazität hat, oder ob es der Gedanke des sparsamen Ressourceneinsatzes nicht vielmehr sinnvoll macht, das Maß vernünftig zu beschränken. Eine funktionierende Schnellladestruktur kann das ausgleichen. (fpi)