Die Bilanz nach zwei Monaten Alltagsleben mit dem Plug-In-Hybrid von Toyota

Dreimotorig ins Büro

Nach acht Wochen und fast 4000 Kilometern Praxistest mit einem Toyota Prius Plug-In-Hybrid ziehen wir Bilanz. Da Fahrer unterschiedliche Empfindungen, Assoziationen und Gedanken haben, seien hier die wichtigsten noch einmal zusammengefasst

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 52 Kommentare lesen
Zwei Monate mit dem Toyota Prius Plug-In-Hybrid 9 Bilder
Lesezeit: 11 Min.
Von
  • Florian Pillau
Inhaltsverzeichnis

München, 15. April 2014 – Zwei Monate hat uns ein Toyota Prius Plug-In im Praxistest begleitet. Wir ziehen nach fast 4000 Kilometern eine Bilanz. Da die Fahrer unterschiedlich empfinden, assoziieren und denken, soll hier jeder noch einmal zu Wort kommen, der den Prius über eine längere Strecke bewegt hat.

Martin Franz

Dieser Prius war mein Erstkontakt mit einem Plugin-Hybrid, und ich hätte gewarnt sein müssen: Wie bei kaum einem anderen Auto wird man für jede Kritik verfolgt. Ganz so schlimm wie bei den Kollegen von der mac&i, die bei kritischen Anmerkungen um ihre Haut fürchten müssen, ist es beim Prius Gott sei Dank zwar nicht. Dennoch wurden unsere bisherigen Berichte ziemlich „aktiv“ begleitet – vielen Dank an dieser Stelle. Wir haben auch von konstruktiven Beiträgen von Lesern profitiert, die sich mit ihrem Prius offenbar sehr intensiv auseinandergesetzt haben. Kein Wunder, so ein Auto kauft wohl niemand zufällig. Dass der Prius optisch nicht jedem gefällt, stört mich nicht. Schön finde ihn zwar auch nicht, doch zumindest bietet Toyota eine Alternative zum allgegenwärtigen Wolfsburger Heidedesign.

Es gibt zahlreiche Dinge, an denen zu merken ist, dass sich Toyota schon geraume Zeit mit dem Thema Hybrid beschäftigt. Der Prius macht vieles anders als andere Autos und darauf muss man sich einlassen, wenn man ihm gerecht werden will. Das trifft natürlich vor allem auf den Antrieb zu. In der genialen Verschaltung von eCVT, Elektromotor und Benziner steckt ein Know-how, an dem sich andere Hersteller messen lassen müssen. Am besten hat mir die Energieanzeige gefallen: Trickreich kombiniert die Elektronik ein Einsatz von Verbrennungs- und E-Motor zugunsten eines möglichst niedrigen Verbrauchs. Das ist gelungen, mehr als 5 Liter waren die absolute Ausnahme. Über alle Kilometer hinweg kamen wir auf rund 4,7 l/100 km, wobei wir den Prius so oft wie nur möglich an der Steckdose aufgetankt haben – zugegebenermaßen nicht nur aus Interesse, wie weit sich der Verbrauch senken lässt. Benzin hat in diesem Praxistest jeder Fahrer selbst bezahlen müssen, Strom hat der Chef spendiert.

Was das Fahren selbst angeht, bin ich auch nach zwei Monaten zweigeteilt. Mitschwimmen wird mit angenehmer Ruhe belohnt, die bei unserem Testwagen nur durch die Pirelli-Winterreifen etwas gestört wird. Genau dieses sanfte Gleiten ist die Königsdisziplin für den Prius: Der Antrieb arbeitet unauffällig im Hintergrund, die gesamte Abstimmung wirkt angenehm entschleunigend auf den Fahrer. Gerade in der Stadt ist eigentlich kaum zu hören, welcher der beiden Motoren am Werk ist – daran könnte ich mich sofort gewöhnen.