Abgasbetrugs-Prozesse kosten Versicherer bislang 1,2 Milliarden Euro

Die Aufwendungen der Rechtsschutzversicherer für Anwalts-, Gerichts- und Gutachterkosten haben sich auf 1,21 Milliarden Euro erhöht", meldet ihr Dachverband.

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Gut sechs Jahre nach Bekanntwerden des Diesel-Skandals steigen die Prozesskosten weiter.

(Bild: Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft)

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  • dpa

Die Schadenersatzklagen von Autobesitzern wegen manipulierter Diesel-Abgaswerte kosten die Rechtsschutzversicherer viel Geld. "Die Aufwendungen der Rechtsschutzversicherer für Anwalts-, Gerichts- und Gutachterkosten haben sich auf 1,21 Milliarden Euro erhöht", sagte der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Jörg Asmussen, heute in Berlin. Der Dieselskandal sei "das teuerste Schadenereignis in der Rechtsschutzversicherung überhaupt".

Allerdings sind viele Verfahren noch nicht rechtskräftig abgeschlossen. Damit ist offen, welchen Anteil der Rechnung letztlich die Rechtsschutzversicherer bezahlen müssen und welchen die Autobauer.

Laut GDV nahmen inzwischen rund 380.000 Kunden ihre Rechtsschutzversicherung im Streit mit Autoherstellern wegen mutmaßlich manipulierter Abgaswerte in Anspruch. Das waren 25.000 Fälle mehr als im Mai. "Der Gesamtstreitwert aller über die Rechtsschutzversicherer abgewickelten Diesel-Rechtsschutzfälle ist damit auf 9,8 Milliarden Euro gestiegen", sagte Asmussen.

"Der durchschnittliche Streitwert pro Diesel-Fall liegt inzwischen bei rund 26.000 Euro." Zu Beginn des Dieselskandals vor sechs Jahren lag er bei 22.500 Euro. "Das zeigt, dass zunehmend höherpreisige Fahrzeuge und Premiumhersteller in den Fokus geraten sind", sagte Asmussen.

Chronologie des Abgas-Skandals (78 Bilder)

Mitte September 2015:  Die US-Umweltschutzbehörde EPA beschuldigt den Volkswagen-Konzern, Diesel-PKWs der Baujahre 2009 bis 2015 mit einer Software ausgestattet zu haben, die die Prüfungen auf US-amerikanische Umweltbestimmungen austrickst. Zu ähnlichen Untersuchungsergebnissen ist auch das California Air Resources Board (CARB) gekommen. Beide Behörden schicken Beschwerden an VW. (Im Bild: Zentrale der EPA in Washington D.C.)
(Bild: EPA
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(fpi)