Apples 2016 – ein Jahr voller Tumulte

Seite 3: Juli bis September: 5 Jahre Cook und das iPhone 7

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Der Juli wurde mit dominiert von Pokémon Go. Die Anfangsaufregung ist zwar längst verflogen, unter den umsatztstärksten Apps hält sich das Spiel aber bis heute beharrlich. Tim Cook führte wenig später an, Augmented Reality “werde ein Riesending” und Apple investiere weiterhin viel in diesen Bereich, derzeit liege der Fokus darauf, das Zusammenspiel der eigenen Hardware mit AR-Apps wie Pokémon Go sicherzustellen.

Man wolle nicht mit Netflix konkurrieren, betonte der iPhone-Konzern außerdem im Juli – kaufte zugleich aber die Rechte für das populäre Sendeformat Carpool Karaoke, das offenbar bei Apple Music erscheinen soll.
Zum Monatsende musste Apple erneut ein Geschäftsquartal mit rückläufigem Gewinn bekanntgeben. Mac & i analysierte die Situation von Erpressungstrojanern auf dem Mac und zeigte, wie Audioaufnahmen auf dem iPhone gelingen.

Der Pokémon-Go-Hype erfasste anfangs fast die ganze Welt.

(Bild: dpa, Silas Stein)

Im August führte Apple – Jahre nach anderen IT-Größen – schließlich ein Bug-Bounty-Programm ein, das Sicherheitsforscher für das Melden gravierender Sicherheitslücken entlohnt. Mit dem Kauf eines weiteren Start-ups baut Apple zudem das Know-how in den wichtigen Bereichen Maschinenlernen und Künstliche Intelligenz aus.

Apple will “in alle Lebensbereiche”, erklärte Cook wenige Tage später. Ein weiterer Patentantrag zeigt Apples anhaltendes Interesse am Gesundheitsmarkt: Apple versucht, sich eine Technik schützen lassen, die ein Elektrokardiogramm (EKG) mit Hilfe eines "Wearable" ermöglicht – etwa einer Uhr. Im weiteren Verlauf des Monats wird bekannt, dass Apple eine Firma übernommen hat, die auf die Verwaltung und Auswertung medizinischer Unterlagen spezialisiert ist.

Apple-Konzernchef Cook (links) – hier bei einer Indienreise.

(Bild: dpa, Divyakant Solanki)

Der sonst oft ruhige Sommermonat endet mit mehreren markanten Ereignissen: Tim Cook leitet Apple nun seit fünf Jahren als CEO. Mit iOS 9.3.5 räumt das Unternehmen außerdem gravierende Schwachstellen aus, die bereits aktiv ausgenutzt wurden – um Spyware auf iOS-Geräten von Bürgerrechtlern einzuschleusen. Am 30. August teilte die EU-Kommission schließlich mit, Apple müsse unerlaubte Steuervergünstigungen in Höhe von bis zu 13 Milliarden Euro an Irland zurückzahlen. Der Fall beschäftigt inzwischen die Gerichte, sowohl Apple als auch Irland haben Widerspruch eingelegt.

Tipps & Hinweise zum Stromsparen beim iPhone beleuchtete ein ausführlicher Mac & i-Artikel, zudem lieferten wir Android-Nutzern Argumente für den Wechsel auf iOS.

Den September läutete Tim Cook mit den Worten ein, die EU-Steuernachforderung sei “politischer Scheiß”. Zudem stellte Apple eine große Aufräumaktion für den App Store in Aussicht, nicht länger gepflegte Programme sollen rausfliegen.

Apples Steuerstreit mit der EU-Kommission dürfte wohl vor dem Europäischen Gerichtshof in Luxemburg landen.

(Bild: dpa, Thomas Frey)


Wie üblich nutzte Apple den September auch zur Einführung eines neuen iPhones: Mit dem iPhone 7 (erster Test des iPhone 7) blieb der Hersteller erstmals dem Formfaktor der beiden vorausgehenden Modelljahre treu, nur in kleineren Details unterscheidet sich das neue iPhone von iPhone 6s und iPhone 6. Mit zwei Schwarz-Varianten stehen Nutzern dafür neue Farben zur Wahl. Wie erwartet hat Apple die Klinkenbuchse gestrichen und setzt rein auf Lightning und Bluetooth zur Kopfhöreranbindung.

(Bild: Apple )

Ein beiliegender Adapter von Lightning auf Klinke vereinfacht den Wechsel. Im iPhone 7 Plus steckt außerdem erstmals ein Dual-Kamera-System. Verkaufszahlen zu den neuen Modellen hat Apple bislang nicht genannt. Zusammen mit dem iPhone 7 stellte Apple die AirPods vor, eine drahtlose Variante der EarPods, die jetzt zum Jahresende gerade schrittweise in den Handel gelangt – hier unser Testbericht zu den AirPods.

iPhone 7 und iPhone 7 Plus im Test (8 Bilder)

Angetestet: Das neue iPhone 7 Plus (links) und das iPhone 7 standen uns kurzzeitig zur Verfügung.
(Bild: Holger Zelder)


Neben dem iPhone präsentierte das Unternehmen die zweite Apple-Watch-Generation, die "Series 2" – sie ist auch für den Schwimmeinsatz ausgelegt und wird durch ein eigenes GPS-Modul etwas unabhängiger. Ungewöhnlich: Neben der neuen Series 2 verkauft der Hersteller auch eine etwas günstigere “Series 1”, die – abgesehen vom schnelleren Prozessor – der ersten Watch-Generation entspricht. Den Versuch, mit der goldenen Apple Watch Edition im fünfstellige Luxuspreissegment mitzumischen, beendete Apple.

Apple Watch Series 2 September 2016 (8 Bilder)

Apple Watch Series 2 - schwimmfest

Die bisherige Apple Watch ist wasserfest, etwa unter der Dusche. Mit der Apple Watch Series 2 kann man auch schwimmen, sie soll bis 50 Meter Wasserdruck aushalten.

Wenige Tage nach der großen iPhone-Ankündigung erfolgte die Veröffentlichung von iOS 10, die Freigabe von macOS 10.12 Sierra ließ noch bis zum 20. September auf sich warten. Zugleich erweiterte Apple die iWork-Programme Pages, Keynote und Numbers um eine wichtige Funktion zur gemeinsamen, simultanen Bearbeitung von Dokumenten durch mehrere Nutzer. Mac & i beleuchtete im Oktober außerdem Chancen und Gefahren eines iOS-Jailbreaks, half beim Einrichten von Siri unter macOS Sierra, analysierte unterschiedliche Speichergeschwindigkeiten beim iPhone und gab Tipps zur Verwendung von Apples Zwei-Faktor-Authentifizierung. Den neuen Porträtmodus des iPhone 7 Plus schauten wir uns ebenfalls ausführlich an.

Siri-Apps in iOS 10 (10 Bilder)

Uber und MyTaxi unterstützen Siri. Die Kartenansicht zeigt den Standort des Taxis.