Apples 2016 – ein Jahr voller Tumulte

Seite 4: Oktober bis Dezember: Neues MacBook Pro, iPhone-Akkuprobleme und viel Kritik

Inhaltsverzeichnis

Im Oktober jährte sich Steve Jobs’ Todestag zum fünften Mal. Der iPod, den Jobs 2001 vorgestellt hatte, feierte wenige Wochen später den 15. Geburtstag. Der Musik-Player bildete einen der Grundpfeiler von Apples Erfolgsgeschichte der letzten 20 Jahre und läutete die mobile Musikrevolution ein.

Zum Oktoberende stellte Apple schließlich das MacBook Pro mit (und ohne) Touch Bar mitsamt vieler Adapter vor, erwähnte Desktop-Macs auf der Veranstaltung aber mit keinem Wort – dies dürfte maßgeblich zur heftigen Kritik beigetragen haben, die auf die Einführung folgte.

Steve Jobs starb im Oktober 2011.

(Bild: dpa, John G. Mabanglo)

Auch die alte Diskussion über einen Touchscreen am Mac brach erneut los, dies sei nicht “sonderlich nützlich”, habe Apple schon vor Jahren entschieden, erklärte Design-Chef Jony Ive. Für die neuen Macs führte das Unternehmen auch ein 4K- sowie 5K-Display vor, bei dem nicht nur das Panel von LG stammt – sondern der gesamte Bildschirm. Damit verabschiedete sich Apple offenbar zugleich aus dem Monitorgeschäft.

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Den November über war Apple weiter in der Defensive: Apples Marketingchef Phil Schiller versuchte mehrfach, die Entscheidungen rund um das neue MacBook Pro zu verteidigen – und gab ein Gelübde für den Mac ab: Das Unternehmen "liebe den Mac" und sehe sich ihm weiter "so verpflichtet wie schon immer", bekräftigte Schiller – dies gelte für Notebooks wie Desktops. Wenige Tage später kündigte der Mac-Hersteller eine große Rabattaktion für USB-C-Zubehör an, die jüngst bis ins Frühjahr 2017 verlängert wurde.

Das neue MacBook Pro mit Touch Bar und Touch ID (32 Bilder)

Phil Schiller präsentiert die neuen MacBook Pro 13" und 15".

Derweil wurden iCloud-Nutzer von unerfreulichem Kalender-Spam heimgesucht und es häuften sich die Berichte über plötzlich ausgehende iPhones. In der zweiten Hälfte richtete der Konzern schließlich ein (kostenpflichtiges) Reparaturprogramm für Touchscreen-Probleme beim iPhone 6 Plus ein sowie ein Akku-Tauschprogramm für das iPhone 6s. Nur bei bestimmten Modellen wird allerdings die Batterie gewechselt. Einem Bericht zufolge will Apple sich auch aus dem Geschäft mit WLAN-Basisstationen zurückziehen und die AirPort-Reihe aufgeben, bestätigt wurde dies bislang nicht. Mac & i brachte zum Thema Apple-Zubehör-Einstellung ein vieldiskutiertes "Pro & Contra". Terminal-Neulinge freuten sich über eine ausführliche Einführung in die macOS-Kommandozeile.

Im Dezember bestätigte Apple erstmals recht unverblümt Pläne zur Entwicklung eines autonomen Autos. Zugleich hielt den Konzern die Debatte über die Akkulaufzeit des neuen MacBook Pro auf Trab.

Ein Mac mit macOS Sierra und iTunes.

(Bild: Apple )

Apple reagierte ungeschickt: Das Entfernen der unzuverlässigen Akkurestlaufanzeige aus macOS 10.12.2 sorgte für Kopfschütteln, kurze Zeit später verweigerten die Warentester des US-Magazins Consumer Reports den neuen Macs zum ersten Mal eine Empfehlung – es gebe dramatische Schwankungen bei der Akkulaufzeit. Apple will nun die Ursache für die unterschiedlichen Testergebnisse ergründen.

Akkuprobleme gab und gibt es auch beim iPhone, wie eine ausführliche Analyse von Mac & i zum Thema zeigte. Zudem beschäftigten wir uns mit der praktischen Verwendung der Apple ID – für viele Nutzer ein Buch mit sieben Siegeln.

Kurz vor Weihnachten schafften es immerhin noch die AirPods nach mehrwöchiger Verzögerung in den Handel, wenn auch nur in recht geringen Stückzahlen. Apple-Chef Tim Cook betonte intern zugleich, “großartige” Mac-Desktops seien in Arbeit – ob damit mehr als neue iMacs gemeint sind, wird erst 2017 zeigen.

Ja, Nokia gibt's noch – und die Finnen haben noch jede Menge Patente im Schrank.

(Bild: dpa, Seppo Sirkka)

Kurz vor Jahresende nahm außerdem eine weitere große Patentschlacht ihren Anfang: Nokia und Apple treffen sich erneut vor Gericht, das finnische Unternehmen hat den iPhone-Konzern in insgesamt elf Ländern verklagt. Apple geht gegen Nokia und mehrere Patentverwerter vor, denen das Unternehmen wettbewerbswidriges Verhalten vorwirft. (lbe)