Buckelkiste: Vorstellung BMW 6er GT Facelift

Wie die BMW 5er-Reihe wird auch der 6er Granturismo überarbeitet. Er erhält markantere Optik, Mildhybridisierung und ein Update für Infotainment und Assistenz

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BMW 6er GT Facelift

Schön? Wie auch immer man das beurteilen mag: Ein Käufermagnet waren bislang weder 5er GT noch 6er GT.

(Bild: BMW)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Christian Lorenz

Zeitgleich mit dem Facelift der BMW 5er-Reihe wird auch ihre schrullige Fließheckvariante mit dem irreführenden Namen 6er Granturismo überarbeitet. Der neue 6er GT wird neben der zeitgenössischen BMW-Optik flächendeckende Mildhybridisierung die neueste Infotainmentausbaustufe und erweiterte Assistenzsysteme erhalten.

Der aktuelle 6er GT (G32) wurde 2017 als Nachfolger des optisch noch schwerer verdaulichen 5er GT der Baureihe F07 vorgestellt. Granturismo wollte BMW hier wörtlich und ignorant gegenüber der Tradition des Begriffs verstanden wissen. Die GT-Varianten stehen bei BMW für eine „großartige Reise“, insbesondere mit viel Platz und hohem Raumkomfort. Der eigentliche Grund für die nicht ganz leicht zu verstehende neue Fahrzeuggattung war der Einbruch von Kombiverkäufen in Nordamerika und Asien.

BMW 6er Granturismo Facelift (29 Bilder)

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Der BMW 6er Granturismo erhält, wie der 5er, auf dem er basiert, ein Facelift. Das grimmige Familiengesicht wird auch dem Fießheck-5er zuteil.

BMW wollte anstelle des Touring eine neue Alternative zum SUV anbieten. Der 6er GT ist oberhalb des 5er Touring (Test) positioniert. Er bietet diesem gegenüber handfeste Vorteile. Sein Kofferraumvolumen ist mit 600 bis 1800 Liter deutlich größer. Die höhere Sitzposition ist insbesondere für ältere Personen bequemer. Hinten ist der Fußraum größer als im 5er und die Rückbanklehne lässt sich in der Neigung verstellen. Zudem ist der 6er GT als einziger BMW unterhalb der 7er-Reihe (Test) mit adaptiver Zwei-Achs-Luftfederung verfügbar. Vom aktuellen 6er GT wurden bislang etwa 50.000 Stück verkauft.

Wie beim 5er sind die optischen Unterschiede zum Vorgänger ebenso markant wie wenig überraschend. Der grimmige Blick geht mit einer technischen Verbesserung einher, serienmäßig sind nun LED-Scheinwerfer, optional ist Laserlicht verfügbar. Das Cockpit wird vom 5er übernommen, kommt hier allerdings serienmäßig in der teuersten Infotainment-Ausbaustufe "Live Cockpit Plus" mit zwei 12,3-Zoll-Bildschirmen. Die neueste Version des Bediensystems OS7 bringt alle Verbesserungen, die auch im überarbeiteten 5er Einzug halten. Erwähnenswert ist das neue serienmäßige Navigationssystem BMW Maps, das schnellere Routenführung und präzisere Echtzeit-Verkehrsdaten bringen soll.

Das Motorenprogramm zur Markteinführung besteht aus den überarbeiteten und mit 48-Volt-Bordnetz kombinierten Vier- und Sechszylindermotoren wie in der neuen 5er-Reihe. Verfügbar sind zwei Benziner und drei Dieselvarianten. Alle erfüllen die Abgasnorm Euro 6d. Ist der Allradantrieb xDrive optional steht er in Klammern, für den 640d ist er obligatorisch.

630i GT 2-Liter-Vierzylinder-Benziner 258 PS

640i (xDrive) GT 3-Liter-Sechszylinder-Benziner 333 PS

620d GT 2-Liter-Vierzylinder-Diesel 190 PS

630d (xDrive) GT 3-Liter-Sechszylinder-Diesel 286 PS

640d xDrive GT 3-Liter-Sechszylinder-Diesel 340 PS

Wie im 5er sind auch im 6er GT alle sogenannten Assistenzsysteme am Start, die BMW zurzeit aufbieten kann. Auch der Buckel-BMW kann auf Wunsch selbständig die Spur wechseln und hilft eine Rettungsgasse zu bilden, wenn der Fahrer aus irgendwelchen Gründen das nicht schafft. Apropos „schaffen“: BMW ist es mit der neuen Infotainment-Generation erstmalig gelungen, Android Auto in einem Fahrzeug zu integrieren. Bestimmt eines der Features, die mit wenig Aufwand hohen Kundennutzen bieten und schon längst selbst in Kleinwagen zum Standard gehören.

Die Preise für den überarbeiteten 6er Granturismo gab BMW noch nicht bekannt. Bisher kostete das günstigste Modell 620d GT 60.600 Euro. Der teuerste 6er GT ist und bleibt der 640d xDrive für aktuell 74.400 Euro. Das bedeutet beim abzulösenden Modell einen Aufpreis von 5400 Euro gegenüber einem gleich motorisierten 5er Touring und sogar 7600 Euro gegenüber der Limousine. Allerdings relativiert die erweiterte Serienausstattung diesen Aufschlag etwas. Bereits das Live Cockpit und der adaptive Fernscheinwerfer kosteten beim 5er bisher 3100 Euro Aufpreis.

(chlo)