Chipmangel und Elektroautos: Foxconn und Stellantis bauen gemeinsam Halbleiter

Als Reaktion auf Chipmangel und die Transformation Richtung E-Mobilität wollen Stellantis (Opel und weitere 14 Marken) und Foxconn Halbleiter für E-Autos bauen.

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Mit Foxconn erhebt sich ab 2023 ein neuer Autohersteller (im Bild die Studie eines "Foxtron"-Elektroautos). Der europäische Multimarken-Konzern Stellantis möchte mit seiner Hilfe den Chipmangel überwinden und seine eigenen E-Autos ausstatten.

(Bild: Foxconn)

Lesezeit: 2 Min.

Der Autokonzern Stellantis, dem neben Opel weitere 14 Marken (unter anderem Alfa Romeo, Chrysler, Citroën, Dodge, DS, Fiat, Jeep, Lancia, Maserati und Peugeot) gehören, hat mit der Hon Hai Technology Group ("Foxconn") unverbindlich eine Partnerschaft zur Entwicklung von Halbleitern verabredet. Das haben die Unternehmen im Rahmen des Stellantis Software Day 2021 angekündigt und heute per Pressemitteilung veröffentlicht.

Die gezielt für die Autoindustrie entwickelten Chips sollen die Lieferengpässe bei Stellantis lindern und später auch an Drittkunden verkauft werden. Stellantis-Chef Carlos Tavares möchte mit Foxconn vier neue Chipfamilien schaffen, die über 80 Prozent des Bedarfs seines Konzerns decken und die Lieferkette verkürzen sollen. Dabei soll eine verringerte Vielfalt die Produktion vereinfachen und die Agilität bei Innovationen, Produkten und Dienstleistungen zu steigern.

Die neue Elektrik-, Elektronik- und Softwarearchitektur mit dem Namen STLA Brain ist vollständig OTA ("Over-the-Air") aktualisierbar. Sie soll ab 2024 auf den vier batterieelektrischen Plattformen von Stellantis – STLA Small, Medium, Large und Frame – eingeführt werden. Tavares nennt das Vorhaben eine "software-definierte Transformation".

Foxconn-Chef Young Liu möchte die umfassenden Erfahrungen in der Herstellung von Halbleitern und Software zum beiderseitigen Nutzen mit Stellantis teilen, zunächst, um den Engpässen in der Lieferkette zu begegnen. Mit seinen beiden Schlüsselkomponenten möchte Foxconn zudem künftig von der wachsenden Produktion von Elektrofahrzeugen profitieren.

Der taiwanesische Hard- und Softwaregigant – vor allem bekannt für die Fertigung der Modellpalette von Apple – baute seine Vormachtstellung in den vergangenen Jahren gezielt Richtung E-Mobilität aus, unter anderem mit Firmenzukäufen. Mitte Oktober 2021 stellte der Konzern schon eigene Konzepte für Elektroautos unter dem Label "Foxtron" vor: Das "Model C", ein SUV, eine Limousine namens "Model E" und den Bus "Model T". Foxconn möchte 2022 eine Autoproduktion in den USA und in Thailand aufbauen, 2023 soll die Serienproduktion beginnen.

Bereits im Mai 2021 hatten Foxconn und Stellantis unter dem Namen Mobile Drive eine Zusammenarbeit bei intelligenten Cockpit-Lösungen mit fortschrittlicher Unterhaltungselektronik, HMI-Schnittstellen und Dienstleistungen beschlossen.

(fpi)