Elektroauto: Deutsche Post verkauft Streetscooter-Produktion
Nach knapp zwei Jahren hat die Deutsche Post einen Käufer für seine defizitäre Elektrotransporter-Produktion gefunden. Die Aktie profitierte kurzfristig.
- dpa
Die Deutsche Post hat einen Käufer für seine Elektrotransporter-Produktion gefunden. Die Rechte und das Know-how zur Produktion der Streetscooter werden an das Luxemburger Firmenkonsortium Odin Automotive verkauft, teilte der Dax-Konzern heute in Bonn mit.
Der Verkauf umfasse das geistige Eigentum fĂĽr die Fahrzeugmodelle D17 und D20 sowie die beiden hundertprozentigen Tochtergesellschaften in der Schweiz und in Japan. Angaben zum Kaufpreis wurden nicht gemacht. Die Aktie stieg nach der Neuigkeit auf ein Tageshoch, zuletzt stand noch ein Plus von 1,5 Prozent zu Buche.
Post behält zehn Prozent
Die Streetscooter GmbH bleibt hingegen Teil des Post-Konzerns. Ihre rund 300 Beschäftigten sollen weiterhin als Zulieferer von Fahrzeugteilen und Batterien für den vom Konzern geplanten Ausbau der Flotte auf 21.500 Fahrzeugen agieren, heißt es in der Mitteilung. Darüber hinaus wird die Deutsche Post Minderheitseigentümer von Odin mit einem Anteil von zehn Prozent. An der Spitze der Gesellschaft steht der ehemalige Deutsche-Bank-Finanzchef Stefan Krause.
Die Deutsche Post hatte die in Aachen ansässige Streetscooter GmbH 2014 vollständig erworben und in Zusammenarbeit ein Elektroauto für die Brief- und Paketzustellung entwickelt. Nach Angaben des Konzerns fahren aktuell über 17.000 Streetscooter vor allem auf deutschen Straßen.
Die Elektrofahrzeugproduktion hat allein im Jahr 2020 einen finanziellen Verlust von 318 Millionen Euro zum Geschäft der Deutschen Post beigetragen. Wegen der nie eingetretenen Rentabilität hatte der Vorstand bereits vor rund zwei Jahren entschieden, die Tochtergesellschaft in einen Bestandsflotten-Betreiber umzuwandeln und mittelfristig die Produktion von Elektrofahrzeugen einzustellen.
(fpi)