Friede, Freude und freie Eierkuchen-Rezepte, Teil 1

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Wer "Film" im weitesten Sinne selbst machen und unter eine freie Lizenz stellen möchte, hat mehr Möglichkeiten und findet zahlreiche Hilfen dazu im Internet. Das reicht von einer Site, die erklärt, wie man Internet-TV selbst produziert, bis hin den Sites, auf denen man die selbsterstellten Videos publizieren kann – daran mangelt es heutzutage nämlich nicht. Drei Webseiten haben sich dabei ausdrücklicher der CC als Lizenz verschrieben als beispielsweise Google Video oder YouTube (obwohl man auch dort eine Menge CC-lizensierte Videos findet): Our Media, Revver und blip.tv warten darauf, mit Videos von ihren Nutzern gefüllt zu werden – Platz und Bandbreite zum Publizieren unter der Creative-Commons-Lizenz gibt es also genug.

Stray Cinema: freie Film-Schnipsel zum Remixen

Drei Anlaufstellen für Filmfreunde experimentieren in allerersten Ansätzen mit Film-Remixen und "Mash-Ups" von frei verfügbaren Film-Schnipseln: StrayCinema, FreeCinema und Open Source Cinema stecken zwar noch in den Kinderschuhen, versuchen aber auf Film abzubilden, was im Musikbereich bereits wesentlich verbreiteter ist. Die Idee dahinter ist, auf der einen Seite selbst neues Filmmaterial zu erstellen, zum Remixen unter einer freien Lizenz zur Verfügung zu stellen und die Remixe selbst zu publizieren – als Idee im Prinzip gut.

Bisher scheitert ein größerer Verbreitungsgrad vermutlich an mehreren Faktoren: Es ist eine ungewohnte Idee für Filmschaffende, und es gibt technische Hürden – Videobearbeitung lernt sich nicht gerade an einem Wochenende, und die Software dazu ist schlimmstenfalls sehr teuer oder sehr rudimentär und sehr aufwendig: Für Film braucht es eben entweder Menschen und Orte oder Renderfarmen und idealerweise beides in Kombination. Derzeit lohnt es sich mehr, bei YouTube, Google Video und blip.tv nach Videos unter CC Ausschau zu halten und auf die Public-Domain-Filme bei archive.org zurückzugreifen.

Nichtsdestotrotz gibt es auch in der Film-Welt Bewegung. Das Sundance-Filmfestival beispielsweise zeigt die Kurzfilme inzwischen online – zwar nicht unter freier Lizenz zum beliebigen Re-Mixen, aber immerhin frei einsehbar. Dazu gibt es einen Sundance-Channel bei YouTube, bei dem Hobbyfilmer einminütige Videos beitragen können.

Bisher spielt sich all das aber eher nach den üblichen Copyright-Regeln ab. Da allerdings viele unabhängige Filme nach einem Festival rasch in der Versenkung verschwinden, dürfte sich auch hier hoffentlich eine Einstellung durchsetzen, die der Verbreitung und öffentlichen Wahrnehmung eines Films mehr Wert zuschreibt.

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