Industrie 4.0: Wie die IT in die Produktionshalle kommt

Um die Chancen der Digitalisierung in der Industrie zu nutzen, müssen sich zwei Abteilungen näherkommen: Produktion und IT. Das geht nicht ohne Konflikte.

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Lesezeit: 16 Min.
Von
  • Maik Wienströer
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ITler kümmern sich in Unternehmen vor allem um eins: die IT. Arbeitsplätze, Server oder Cloud-Dienste sollen Büromitarbeitern bestmögliche Arbeitsbedingungen liefern. Für viele IT-Teams in der Industrie endet das Aufgabenfeld bislang bei den Verwaltungsmitarbeitern, die Produktion bleibt ein blinder Fleck. Zugleich enden Vorstöße in diesen Bereich oft in Konflikten. Doch warum ist das so und wie kann es gelöst werden?

Maik Wienströer

Maik Wienströer ist CISO der heristo ag und verantwortet die IT-Sicherheit der gesamten Firmengruppe. Auf http://maik-wienstroeer.de/ beschäftigt er sich außerdem mit den Themen IT-Sourcing, -Strategie und -Sicherheit.

In vielen Köpfen herrscht noch die alte Vorstellung einer Maschine: ein großes, rein mechanisches Gerät, von technischen Fachkräften gebaut und gewartet. Diese Sicht ist überholt, auch im Bereich der Maschinen hat die Automatisierung längst Einzug gehalten. Die ersten Schritte waren speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS), die sehr viele Analogien zu Computern haben und mit Logikbausteinen programmiert werden können.

Seither wurde die Steuerung unter dem Schlagwort Industrie 4.0 zunehmend zentralisiert und die SPS durch zentrale Systeme gesteuert (siehe Kasten). Die Integration von Manufacturing Execution Systems (MES) weicht die Grenzen zwischen IT und der für die Produktion zuständigen Operational Technology (OT) weiter auf. Sie ermöglichen komplexere Prozesse, die über die Steuerung der Maschinen hinausgehen. Dazu zählen die permanente datengetriebene Prozessoptimierung, um dem steigenden Preisdruck zu begegnen, oder auch die Predictive Maintenance (vorausschauende Wartung) der Anlagen, um Ausfälle zu verhindern.