Schule digital: Die Lösung BelWü – hinter den Kulissen des Fernunterrichts

Seite 4: Was ist BelWü?

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BelWü ist das Landeshochschulnetz Baden-Württemberg, also eine öffentliche Einrichtung, die dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst nachgeordnet ist. Es betreibt etwa 3.500 Kilometer Glasfasernetz mit rund 60 Kernnetzknoten, um die Universitäten, Hochschulen, sowie viele weitere wissenschaftliche und öffentliche Einrichtungen im Land miteinander zu vernetzen und an das Internet anzubinden. Dazu kommen noch einige Netzdienste, wie der Betrieb von E-Mail- und DNS-Servern.

Was hat BelWü mit Schul-Fernunterricht zu tun?

Seit Mitte der 90er Jahre gibt es eine Kooperation zwischen dem Ministerium für Wissenschaft und Kunst und dem Kultusministerium. Ursprünglich ging es darum, Schulen einen günstigen Internetzugang per Modem- und ISDN-Einwahl zum Ortstarif in den nächstgelegenen Knoten des Landeshochschulnetzes zu ermöglichen. Heutzutage ist das natürlich DSL oder Kabel, bei vielen Schulen sogar eine Glasfaserleitung zur nächsten Hochschule. Später wurden auch Dienste wie Jugendschutzfilter, E-Mail und Webhosting von den Schulen nachgefragt, die von BelWü ohne großen Mehraufwand bereitgestellt werden konnten. Die ersten Schulen haben schon in 2005 begonnen, das Fernkurs-Paket Moodle auf der BelWü-Webhostingplattform zu nutzen. Bis zum Frühjahr 2020 war das auf rund 1000 Schulen angewachsen. Mit den Schulschließungen im März 2020 ist die Nutzung dann natürlich komplett explodiert. Ende April 2021 teilten die Behörden mit, dass der Fernunterricht und das Bildungsnetz künftig wieder getrennter operieren sollen (siehe Meldung hier).

Was stellt BelWü an Infrastruktur zur Verfügung?

Die Internetanschlüsse für wissenschaftliche Einrichtungen sind aktuell im Bereich von 1 Gbit/s bei kleineren Einrichtungen und bis 100 GBit/s bei den neun Universitäten des Landes. Viele Schulen greifen auf die Infrastruktur aber auch über DSL oder Kabelanschlüsse zu und nutzen darüber Dienste wie Internetzugang von DSL bis 10 GBit/s Ethernet für Schulen.

Die bisherigen Dienste für Schulen werden sich ändern. Moodle und Mailserver bleiben zunächst bei BelWü, sollen aber mittelfristig zu einem anderen Träger umziehen. Webhosting fällt bereits ab dem 1. Oktober 2021 schrittweise weg. Die Netzanbindungen von Schulen per Kupferkabel (DSL oder Koaxkabelanschluss) entfallen zum 31. 7. 2022. Glasfaseranbindungen bleiben erst einmal bestehen.

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(kbe)