Tesla-Chef wird 50: Happy Birthday, Elon Musk!

Seite 2: Studium

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Bis Kimbal, sein Bruder, ebenfalls nach Kanada kam. Die beiden schrieben sich auf der Queens Universität in Ontario ein. Endlich hatte sein Leben eine Richtung. Eine, die Musk selbst bestimmen konnte. Er studierte Wirtschaftswissenschaften und reparierte und verkaufte nebenbei Computer. Außerdem lernte er seine spätere Frau Justine Wilson kennen, die später als Fantasy-Autorin Karriere machte.

Nach zwei Jahren auf der Universität in Ontario erhielt er ein Stipendium an der University of Pennsylvania. Dort studierte er weiter Wirtschaft und besuchte nebenbei Physik-Vorlesungen am Queens College. Dort verdiente er Geld, in der er in einem gemieteten Haus abseits des Campus Partys veranstaltete.

In dieser Zeit grübelte Musk viel über die Zukunft. Er suchte immer noch ein Ziel für sein Leben. Also verfasste er eine Liste, die seinem Schaffen eine Richtung geben sollten. Fünf Punkte schafften es drauf: Erneuerbare Energien, Internet, Weltraumforschung, Künstliche Intelligenz und die Programmierung des menschlichen Genoms. Die Themen, die seiner Meinung nach die Zukunft bestimmen würden.

Erneuerbare Energien gehören zur To-Do-List von Elon Musk. Mit SolarCity hat er das Vorhaben umgesetzt.

(Bild: Tesla)

Mittlerweile war es 1995 und Elon Musk hatte gerade sein Doktorratsstudium an der Stanford University begonnen. Superkondensatoren waren sein Forschungsziel. Sie könnten, glaubt er, sowohl für die Elektromobilität als auch die erneuerbaren Energien den Durchbruch bedeuten. Liest sich retrospektiv toll, doch nach zwei Vorlesungen schmiss er hin und gründete das Start-up "Zip2". Das auch nur, weil er die Idee, Spieleentwickler zu werden, für zu banal hielt und er zu schüchtern war, um bei Netscape um ein Vorstellungsgespräch zu bitten. Immerhin hatte er es bis in die Lobby geschafft, wo er aber nur etwas desorientiert rumstand, bevor er wieder ging.

Gemeinsam mit seinem Bruder Kimbal trieb er deswegen Zip2 voran. Es ging darum, ein Online-Verzeichnis mit örtlichen Unternehmen zu programmieren. Quasi digitale Gelbe Seiten. Die Musk-Brüder schufteten wie Besessene und 1996 stieg ein Investor mit drei Millionen Dollar ein. Der änderte allerdings direkt die Richtung des Unternehmens. Fortan verkaufte Zip2 Immobilieninserate und peppte das Online-Geschäft von Print-Zeitungen etwas auf.

Gleichzeitig wurden die beiden Musks degradiert und in ihrer Macht beschnitten. Kurz bevor die beiden keine Lust mehr auf ihren eigenen Laden hatte, übernahm Compaq die Bude für 300 Millionen Dollar. Der mittlerweile 27-Jährige Elon bekam davon 22 Millionen, Kimbal 15 Millionen. Elon gab ein wenig Geld für sich aus – zum Beispiel schaffte er sich für seine alltäglichen Erledigungen einen McLaren F1 an – und den Rest investierte er in eine Onlinebank namens x.com. Auch, weil ihm die trägen Banken ein Dorn im Auge waren. Der Firma ging es darum, Zahlungen über das Internet zu ermöglichen.

Untermieter von x.com war eine Firma namens Confinity, die von Max Levchin und Peter Thiel geleitet wurde. Die beiden Unternehmen hatten zwar grundsätzlich das gleiche Ziel, Confinity hatte sich aber auf Handheld-Geräte spezialisiert. Theoretisch. Praktisch änderten sie ihre Strategie und sie konkurrierten fortan mit Musk und x.com. Nicht nur das, Confinity war besser. Aber Musk hatte mehr Kapital. Also fusionierten die beiden. Das Problem war, dass niemand so genau wusste, wie PayPal eigentlich Geld verdienen soll. Weil Banken und Kreditkartenfirmen nämlich horrende Gebühren haben wollten. Außerdem litt das System unter diversen Betrugsversuchen.

Musk musste durchschnaufen und ging auf Hochzeitsreise mit Justine. Als er wieder kam, war Thiel der neue Geschäftsführer und die Firma hieß Paypal. Ein Staatsstreich. Musk war nur noch größter Anteilseigner. Und die Dotcom-Blase steuert auf ihren Höhepunkt zu. Als hätten Musk und Thiel es geahnt, verkauften sie im Jahr 2002, kurz vor dem großen Knall, ihre Laden für 1,5 Milliarden Dollar an eBay. 250 Millionen davon erhielt Musk.

Parallel hatte Musk bereits SpaceX gegründet. Ein Unternehmen, dass die Raumfahrt günstiger machen soll, damit Menschen es auf neue Planeten schaffen. Im Jahr 2008 stand das Unternehmen kurz vor der Insolvenz, weil drei Raketenstarts missglückten. Erst der vierte Versuch gelang, SpaceX bekam einen Milliardenauftrag von der NASA und war fortan dafür zuständig, Fracht ins All zu schießen.

Geht es nach SpaceX, soll ein Flug zum Mars irgendwann für 500.000 Dollar zu haben sein.

(Bild: Tesla)

Zusätzlich betreibt SpaceX das Satellitennetzwerk Starlink. Insgesamt 1433 Satelliten sollen Internet bereitstellen, für 11.927 weitere gibt es bereits eine Genehmigung. Fernziel von SpaceX ist es allerdings, eine Reise zum Mars für 500.000 Dollar anbieten zu können.

Und dann gibt es auch noch Tesla, die Milliardärs-Macher- und Hedgefonds-Killer-Firma. Der Elektroautobauer wurde im Jahr 2003 von Marc Tarpenning und Martin Eberhard gegründet. Nein, nicht von Elon Musk. Eberhard hatte die Idee, dass sich handelsübliche Handyakkus aneinanderkoppeln lassen müssten. Eine Idee, für die sowohl die Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin als auch Jeff Skoll (Ebay) und eben Elon Musk Geld springen ließen.