Ukraine-Krieg: Wie Mykhailo Fedorow für Selenskyj und das Digitale kämpft

Mykhailo Fedorow ist ukrainischer Minister für digitale Transformation. In seinem Kampf gegen den Aggressor setzt er auch das Internet, Memes und Popkultur ein.

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, Maria Volkova

(Bild: Maria Volkova)

Lesezeit: 13 Min.
Von
  • Jan Vollmer
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Den ukrainischen Digitalminister zu treffen, ist nicht leicht. Schon einige hundert Meter vor dem Regierungsgebäude in Kyjiw steht der erste Checkpoint. Jemand hat eine Liste mit unseren Namen ausgedruckt und mit einem Magneten an die Tür eines gepanzerten Fahrzeuges geheftet. Ein Sicherheitsmann in Schwarz begleitet uns durch zwei weitere Checkpoints in die oberen Stockwerke des Gebäudes. Man erkennt Fedorows Büro in dem sozialistisch-klassizistischen Bau nicht nur an dem Messingschild an der Tür, sondern auch daran, dass eine Tischtennisplatte davor aufgebaut ist.

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Fedorow, 31 Jahre alt, trägt Sneaker, Jeans, ein schwarzes T-Shirt, auf dem in gelber Schrift "be brave" steht, und kurz geschnittene Haare. Zwei überdimensionierte Boxhandschuhe liegen in einem Regal. Als er noch jung war, erzählt er, habe er auch geboxt. Die Wand hinter Fedorows Schreibtisch ist mit dunklen Kacheln verkleidet, blaue LEDs geben ihr einen futuristischen Look. Über dem Konferenztisch in Fedorows Büro hängt das Logo der App Diia, aus Leuchtstoffröhren geformt. 

Diia ist ukrainisch für "Aktion". Vor der groß angelegten russischen Invasion war Diia das wichtigste Projekt seines Hauses. Diia sollte die Verwaltung digitalisieren, sie gilt weltweit als die erste App eines Staates, die (innerhalb der eigenen Grenzen) auch alleinstehend als Ausweisdokument genutzt werden konnte. Seit dem Beginn der Invasion fällt alles in Fedorows Bereich, was irgendwie mit Internet, Computern, Daten oder Kommunikation zusammenhängt, der Ukraine hilft und ihrem Feind schadet.

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