Vorstellung: Mercedes E-Klasse Facelift 2020

Seite 2: Infotainment: MBUX nun auch hier

Inhaltsverzeichnis

Nachgelegt hat Mercedes auch beim Infotainmentsystem. Hier war die A-Klasse mit MBUX 2018 weit enteilt, jetzt bekommt auch die E-Klasse das moderne System. Äußerlich wird das schon an den serienmäßigen Bildschirmen deutlich. Das Kombiinstrument ist nun stets ein Display, die Version mit realen Zeigern ist Vergangenheit. Der serienmäßige Bildschirm in der Mitte wächst von 8,4 auf 10,25 Zoll, gegen Aufpreis ist er, wie bisher, 12,3 Zoll groß. Hier wird sich für die meisten nicht viel ändern, denn schon bislang beließ es kaum ein Kunde bei der Serienausstattung.

Der größte Fortschritt gegenüber dem alten Angebot ist aber die deutlich erweiterte Sprachsteuerung. Dafür muss sich der Nutzer nicht mehr feste Befehle merken, sondern kann – in gewissen Grenzen – frei seinen Wunsch formulieren. Dieser wird mit einem Tempo und einem Verständnis umgesetzt, an dem viele andere Hersteller noch arbeiten.

Gespannt darf man sein, wie sich die Serienausstattung im Detail entwickelt. Ob ein Navigationssystem dazu gehören wird, ist ungewiss. Ab 2021 muss ein terrestrisches Digitalradio ohne Zuzahlung dabei sein, was mit einem DAB+-Empfänger umgesetzt wird. Möglicherweise integriert Mercedes DAB+ mit dieser Modellpflege gleich. Aktuell kostet das in der E-Klasse immerhin fast 400 Euro.

Fest steht schon jetzt, dass die kleine Ausbaustufe der LED-Scheinwerfer künftig inklusive ist. Am realen Angebot wird das nichts ändern, denn schon bisher lief kaum ein aktueller W213 mit Halogenlicht vom Band. Die LED-Scheinwerfer waren in einem der Pakete enthalten, die ohnehin fast jeder Kunde mitbestellt. Natürlich wird sich Mercedes die bessere Serienausstattung vergüten lassen. Der aktuelle Basispreis liegt bei 46.113 Euro für einen vergleichsweise dürftig ausgestatteten E 200d. Es braucht keine Luxusansprüche, um den Listenpreis auf deutlich mehr als 50.000 Euro anzuheben.

Mit einem kräftigen Zuschlag im Rahmen dieser Mopf darf gerechnet werden, denn erstens befindet sich Daimler wirtschaftlich zwar nicht in Schieflage, aber doch in unruhigem Fahrwasser. Konzernchef Ola Källenius hat ein heftiges Sparpaket angekündigt. Zweitens waren die schon bisher fürstlichen Preise für die E-Klasse kein Erfolgshindernis. Ganz im Gegenteil: Anders als die ähnlich teure, deutsche Konkurrenz hat die E-Klasse einen erstaunlich hohen Anteil von rund 25 Prozent privater Zulassungen. Die nachgeschärfte E-Klasse dürfte daran anknüpfen können.

(mfz)