Was eine ethische KI leisten soll: Ein Interview mit Gery Zollinger
Bei Regulierungsvorschlägen für KI ist es wichtig, dass die Systeme für Menschen erklärbar und vertrauenswürdig sind, sowie ethische Grundsätze vertreten sind.
Wenn KI-Systeme Entscheidungen beeinflussen, die sich auf das Wohl von Menschen auswirken, dürfen die Berechnungen nicht auf Vorurteilen beruhen oder von unseren ethischen Grundsätzen abweichen. Um herauszufinden, was eine ethische KI leisten soll und wie sie sich entwickeln lässt, sprachen wir mit Gery Zollinger. Er ist Head of Data Science und Analytics bei Avaloq, einem Anbieter von Vermögensverwaltungstechnik und -dienstleistungen für Finanzinstitute.
iX: Herr Zollinger, derzeit arbeitet die EU an Regularien für künstliche Intelligenz, die Begriffe erklärbare KI, vertrauenswürdige KI und verantwortliche KI ziehen sich durch Forschung, Gesetzgebung und Marketing. Sie bringen nun noch ethische KI ins Spiel. Was versteht man darunter?
Gery Zollinger (GZ): Grundsätzlich geht es darum, dass eine KI vorurteilsfrei und ohne eine unbegründete, irrationale Diskriminierung agieren soll. Nur gibt es bisher keine weltweit einheitliche Definition oder global gültige Richtlinien dafür, was eine ethische KI ausmacht. Allerdings haben die meisten Definitionen und Research-Berichte gemeinsam, dass sie eine KI danach beurteilen, ob sie Schäden verhindert und Kriterien wie Transparenz, Gerechtigkeit und Fairness, Verantwortung sowie Datenschutz und Privatsphäre erfüllt. Jeder einzelne dieser Punkte lässt aber großen Interpretationsspielraum. Die konkrete Umsetzung hängt immer davon ab, welcher Mensch oder welches Team dafür zuständig ist.
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