Zurück in die Zukunft (Teil 3)

Seite 3: Zurück in die Zukunft (Teil 3)

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November

Der Arzt und Ethiker William Hurlbut ist in Amerika vor allem wegen seiner Mitgliedschaft im Bioethik-Ausschuss des US-Präsidenten bekannt. Der Stanford-Forscher gehört zu den Gegnern des Embryonenverbrauchs in der Wissenschaft, spricht sich aber dennoch für die Forschung mit Stammzellen aus. Diese scheinbar widersprüchliche Haltung begründete Hurlbut im TR-Interview mit neuen Technologien, bei denen embryonale Stammzellen entstehen sollen, ohne dass menschliche Embryonen zerstört werden müssen. Beim so genannten "Altered Nuclear Transfer" (ANT), das bereits bei Mäusen funktionieren soll, werden vor dem Zellkerntransfer wichtige Gene abgeschaltet. Dadurch entsteht eine Zellmasse, aus der sich kein Embryo entwickeln könne: "So entsteht erst gar kein lebendiges Wesen."

Am frisch gegründeten Institut für Endlagerforschung der TU-Clausthal bietet man einen weltweit einzigartigen Studiengang: Das "Management radioaktiver und umweltgefährdender Abfälle". Professor Kurt Mengel, der geschäftsführende Leiter des Instituts, erläuterte im TR-Gespräch die Wichtigkeit einer solchen Lehre – und der Notwendigkeit, die Forschung auf dem Gebiet der Endlagerung weiter auszudehnen. "Heutzutage weiß niemand, der ein Studium anfängt, wie seine Berufsaussichten sind – Stichwort: Schweinezyklus. Die Verbringung von gefährlichen Abfällen in tiefe geologische Formationen wird aber ein Dauerthema der nächsten zwei Generationen sein." Gleichzeitig sei Kompetenzerhalt enorm wichtig. Selbst wenn alle Atomkraftwerke von morgen an abgeschaltet würden, bliebe doch das Problem.

Mäuse mit enormen Muskelmassen, Hunde mit Bodybuilder-Figur: Bestimmte genetische Mutationen können diese Anomalien hervorrufen. Die Forschung geht davon aus, dass das Protein Myostatin hier gehemmt wird – es sorgt normalerweise dafür, dass der Muskelaufbau ab einem gewissen Punkt endet. In den vergangenen Jahren versuchen Pharmafirmen mit großem Elan, diese Myostatin-Genmutationen irgendwie nachzubilden. Ihr Ziel sind neue Behandlungsformen für zahlreiche Gesundheitsprobleme – etwa Muskelabbau durch Muskeldystrophie, Krebs und Alterserscheinungen, aber auch der Kampf gegen Fettleibigkeit und andere oft vorkommende Stoffwechselerkrankungen. Neben Medikamentenriesen wie Wyeth und Amgen sind auch zahlreiche Start-ups an der Entwicklung beteiligt.

Das Stromnetz Nordamerikas hat keinen besonders guten Ruf: Die veraltete und überlastete Infrastruktur kann immer wieder zu Ausfällen führen – nicht nur auf dem Land, sondern auch in den Städten. Mit mächtigen Stromspeichern soll dies künftig aufhören: Batterien, die bis 2020 bis zu 25 Megawattstunden aus dem Netz vorhalten und bei Bedarf zurückspeisen können, etwa wenn Lastspitzen sonst nicht bedient werden könnten. Verwendet werden dabei unter anderem so genannte Natrium-Schwefel-Akkumulatoren, die bereits in Japan erfolgreich eingesetzt werden. Auch der Einsatz der Batterien zur Speicherung von Strom aus erneuerbaren Energieformen bietet sich an. Sollte das funktionieren, wären die Energieversorger vermutlich in der Lage, größere Mengen an Windenergie in ihre Netze einzuspeisen.